Papier weiterleiten

Die Forward-Funktion beim Handelsblatt.

Eine sehr schöne Idee zur Verbindung von Internet und Print hat das Handelsblatt bei seinem Teil-Relaunch gehabt: Zeitungsartikel per Mail weiterleiten. Bei allen größeren Artikeln im gedruckten Blatt steht ein Kasten, der erklärt, wie es geht: Um den Artikel über die WTO auf Seite 1 an empfaenger@example.com weiterzuleiten, einfach eine Mail an forward@handelsblatt.com schicken mit der Betreffzeile wto 1 empfaenger@example.com. Das Stichwort steht in besagtem Kasten.

(Die Idee gefällt mir sogar so gut, dass es mich fast nicht stört, dass ich bei vier Versuchen bislang noch keinen einzigen Artikel bekommen habe — aber eben nur fast. Nachtrag: Es hat ein paar Stunden gedauert, bis ich eine der Mails bekommen habe.)

Medienkonjunkturen

Der Tod einer Polizistin in Bradford.

Nicht immer kann man verstehen, warum in einem anderen Land ein bestimmtes Ereignis zum alles dominierenden Thema in den Medien wird. Das war vor kurzem in den US-Medien beim Fall Natalee Holloway so, einem auf Aruba verschwundenen Highschool-Teenager. Wegen der intensiven Berichterstattung wurde mehr als einen Monat nach ihrem Verschwinden mit drei niederländischen F16-Kampfjets nach ihr gesucht. (Kritiker sprachen vom Missing white woman syndrome.)

In Großbritannien sorgt zurzeit der Tod von police constable (Pc) Sharon Beshenivsky für Dauer-Schlagzeilen, auch bei der von mir sonst geschätzten BBC. Gestern lautete der BBC-News-Aufmacher zeitweise „Husband pays tribute to slain Pc“, dazu eine sehr grenzwertige Slideshow „In pictures: Bradford shooting“. Heute „Shot Pc’s father at murder scene“, dann „Pc shooting suspects held longer“. Der frühere Chef der Londoner Polizei fordert nun die Todesstrafe für Leute, die Polizisten umbringen. Woraufhin sich die Regierung dazu äußert (nein, keine Todesstrafe) und BBC News analysiert, ob das denn zu einer niedrigen Mordrate beitrüge.

Trendsport Jobblogging

Aus dem Leben von Hausmeistern, Kurieren und Taxifahrern.

Dass längst nicht nur Journalisten, Journalistenhasser, Informatiker und Studenten bloggen, ist bekannt. Aber das bewusste Jobbloggen hat deutlich zugenommen, scheint mir — sicherlich nicht zuletzt dank Shopblogger Björn Harste.

Ein paar Kostproben:
Hausverwaltungsblog – Aufregende Abenteuer in einer Hausverwaltung
Hausmeister blog – Geschichten aus dem Leben eines Hausmeisters mit Verwaltungsaufgaben
hostblogger.de – Aus dem Leben eines Hosting-Unternehmers
Kurierdienst – Geschichten aus dem Leben eines Kuriers
packetblogger.de – Blog eines Paketzustellers
Taxiblog.de (Paderborn)
Taxiblogger – Straßenabenteuer in Frankfurt

Manche Professionen haben sich auch schon früher in die Blogosphäre gewagt. Mario Scheuermann hat in seinem drink tank eine Liste mit Weinbloggern, und eine Sammlung deutschsprachiger Juristenblogs umfasst bereits mehr als 100 Einträge.

Onlinemedien tagen

Tagungen in Frankfurt, New York und Hamburg.

Anlässlich des Frankfurter Tags des Online-Journalismus: ein tagesschau.de-Dossier Online Medien – alte Träume neu geträumt, in dem es unter anderem um Weblogs, Podcasts, Wikipedia und Flickr geht. Dazu ein Überblicksartikel von Fiete Stegers darüber, was Google, DSL und Blogs für die Medien bedeuten .

Vor kurzem: Onlinejournalisten-Konferenz ONA 2005 in New York – ein paar Einstiege bei Fabian Mohr.

Demnächst: Jonet-Tag 2005 in Hamburg. Es wird geflickrt, gebloggt und getagged.