Whois-Zwischenberichte sind da

ICANNs GNSO plant Kompromiss zur Nutzerdaten.

Whois-Lupe Gleich drei Taskforces von ICANNs Organisation für generische Top-Level-Domains GNSO haben Zwischenberichte zur Whois-Datenbank vorgelegt (Links bei ICANNwatch). Zur Erinnerung: Dort werden die Daten der Domaininhaber gespeichert und abgerufen. Die Taskforces überlegen die Spielregeln für Domaininhaber (Registranten), technische Domainverwalter (Registries), Domainanbieter (Registrare) und diejenigen, die auf die Whois-Daten zugreifen. Die Whois-Informationen liegen teils bei den Registries, teils bei den Registraren.

Ein Kompromiss deutet sich an: Der Zugriff auf sensible Whois-Daten soll künftig nicht mehr allgemein möglich sein. Stattdessen muss derjenige, der darauf zugreifen will, die Gründe für diesen Wunsch nennen. Diese Anfrage wird dem betreffenden Domaininhaber zugänglich gemacht. Dagegen argumentieren die Fachgruppen Geistiges Eigentum (Marken- und Urheberrechtsschützer), ISPs und Unternehmen, die Whois-Anfrage und ihre Begründung solle nur gespeichert werden. In Missbrauchsfällen könne man dann im Nachhinein feststellen, wer auf die Whois-Daten zugegriffen habe. So werden meiner Ansicht nach allerdings viele Missbrauchsfälle gar nicht erst entdeckt werden.

Wer sich zu den Bericht äußern will und eine der Positionen unterstützen will, kann das bis zum 17. Juni per Mail tun. Die bisher abgegebenen Kommentare sind auf der ICANN-Website zu finden (zu TF1, TF2, TF3).

Zum Thema:

Mondmusik

Dark Side of the Moon im Planetarium.

Eine schöne Show im Planetarium Hamburg: Pink Floyds Dark Side of the Moon, umgesetzt auf der Kuppelleinwand mit Animationen, Fraktalen, Lasern, Nebel und Sternbildern. Einzelnes war ein bisschen nah am Text, wie etwa fliegende Geldstücke bei „Money“, aber dafür entschädigt beispielsweise ein Flug durch eine Mandelbrot-Menge zu „The Great Gig in the Sky“.

In Treue fest

Wortfeld läuft jetzt unter Movable Type 3.0D.

Nachdem ich aus unerfindlichen Gründen monatelang fast komplett von Kommentar-Spam verschont geblieben bin, habe ich die nun eintrudelnden Einträge von Online-Kasinos als Warnzeichen verstanden — und verwende jetzt MovableType 3.0D. Warum bei MT bleiben? Mit Bedienung, Templates und Plugins bei MT bin ich sehr zufrieden. Ich habe mir auch andere Systeme angeschaut, aber keinen Grund zum Wechseln gefunden. Das Upgrade scheint ebenfalls gut geklappt zu haben. Toi toi toi.

Richard Clarke im Vorabdruck

Die FAZ druckt vier Passagen aus Against All Enemies.

In der heutigen Ausgabe und am 1. bis 3. Juni druckt die FAZ Auszüge aus dem Buch von Richard Clarke, dem früheren Antiterrorberater von vier US-Präsidenten. Clarke hatte das zögerliche Vorgehen der Bush-Regierung gegen Al-Kaida vor dem 11. September kritisiert. Außer einem einleitenden Porträt sind die Passagen allerdings online nur für Abonnenten zugänglich.