Auf Verlangen

BBC Trust genehmigt Download-Plattform.

Auf ihrem (nicht gerade schnellen) Weg durch die Instanzen hat es die von der BBC geplante Download-Plattform iPlayer ein Stückchen weiter geschafft: Das BBC-Aufsichtsgremium hat am Montag die Pläne jetzt endgültig genehmigt, wie das schon nach der vorläufigen Entscheidung zu erwarten war. Am Dienstag hat der kommerzielle Sender ITV seine Pläne vorgestellen, für rund 30 Millionen Euro aus ITV.com zu einer Download-Plattform umzugestalten.

BBC, ITV und Channel 4 planen (oder haben) daneben auch Livestreams ihrer Programme, die aber wie die On-Demand-Plattform allein britischen Nutzern vorbehalten sind, da die Sender die Ausstrahlungsrechte ja auch nur für Großbritannien erworben haben.

Die Pläne für den BBC iPlayer
Archiv-Inhalte: BBC-TV-Sendungen 7 Tage nach Ausstrahlung zugänglich; einige Serien sind auch später noch komplett im Angebot.
Nutzungsbeschränkung: Der Nutzer muss heruntergeladene Inhalte binnen 30 Tagen erstmals ansehen, der Inhalt verschwindet 7 Tage nach dem ersten Ansehen.
Kosten für den Nutzer: Keine (für Nutzer in Großbritannien).
Werbung: Keine (für Nutzer in Großbritannien).
Plattform: Windows Media Player 10 auf Windows XP.
Die BBC wollte eigentlich, dass die Inhalte erst 13 Wochen nach Download verschwinden, aber das Aufsichtsgremium hat auf Druck der privaten Konkurrenz den Zeitraum auf 30 Tage beschränkt. Die kommerzielle BBC-Tochter BBC Worldwide plant einen kostenpflichtigen iPlayer für internationale Nutzer, aber dafür gibt es noch nicht einmal Anträge.

Die Pläne für ITV.com
Archiv-Inhalte: ITV-Sendungen 30 Tage nach Ausstrahlung und weitere ausgewählte Inhalte.
Kosten für den Nutzer: Noch nicht bekanntgegeben.
Nutzungsbeschränkung: Noch nicht bekanntgegeben.
Werbung: Banner- und Videowerbung (Vorab-Film, klickbare Werbung, Sponsoring).
Plattform: Noch nicht bekanntgegeben.
ITV setzt auf Bonusmaterial, Nutzerbeteiligung (ITV News Uploaded) und nur fürs Web erstellte Inhalte.

4oD von Channel 4
Archiv-Inhalte: Channel-4-Sendungen 28 Tage nach Ausstrahlung und weitere ausgewählte Inhalte.
Kosten für den Nutzer: Spielfilme 1,99 £; Serien, Shows, Dokumentationen binnen 7 Tagen offenbar kostenlos, danach 0,99 £ (oder 1,99 £ zum beliebig häufigen Anschauen).
Nutzungsbeschränkung: Der Nutzer muss heruntergeladene Inhalte binnen 28 Tagen erstmals ansehen, der Inhalt verschwindet 48 Stunden nach dem ersten Ansehen.
Werbung: Bislang offenbar werbefrei.
Plattform: Windows Media Player 10 auf Windows XP.
Channel 4 ist der einzige britische Sender, dessen On-Demand-Plattform im Netz bereits gestartet ist. Dort sind unter anderem US-Serien wie Desperate Housewives im Angebot.

Premier tour

Präsidentschaftswahl in Frankreich.

Die französische Präsidentschaftswahl — für Menschen, die der französischen Sprache nicht hinreichend mächtig sind. Die ersten Prognosen gibt es, wenn die letzten Wahllokale in großen Städten schließen: um 20 Uhr.

Bei arte gibt es eine Sonderausgabe der Nachrichtensendung arte info (19.45 bis 20.40 Uhr), am späten Abend dann weitere Ergebnisse und Reaktionen, mit dem unvermeidlichen Daniel Cohn-Bendit (22.45 bis 23.15 Uhr).

Bei Phoenix gibt es eine lange Sondersendung (18.00 bis 22.00 Uhr) mit eingestreuten Porträts und Dokumentationen.

Für den Nachrichtenkanal France24 ist der Sonntag die erste große Bewährungsprobe. Die Dauerberichterstattung ist auch im Windows-Media-Livestream zu verfolgen. Sondersendungen stehen bei CNN und BBC World ebenfalls ab 20.00 Uhr auf dem Programm.

Im Netz gibt es (neben den üblichen Verdächtigen in Deutschland) viele Infos bei der Herald Tribune. Vielleicht reichen die Sprachkenntnisse ja, um auf den Seiten von Le Monde, Libération, Le Figaro oder France 2 wenigstens die aktuellen Zahlen zu finden.

(Und für die nächste Bundestagswahl möchte ich bitte so eine bunte Karte auch für die deutsche Blogosphäre haben. Was immer die genau tut und macht.)

Schatten und Licht

Kurz verlinkt.

Wäre der 1. April nicht schon so lange her, hielte ich diese energieeffiziente Farbpalette für einen Webdesigner-Scherz. Das neue Rezept zur Weltrettung also: Schwarzgoogeln. (via)

Während des Kommentars in den Tagesthemen wurde am Mittwoch erstmals Ki.Ka eingeblendet. Weil ja auch die zwölfjährige Carla Zeller aus Berlin kommentiert hat. (via)

Noch ein öffentlich-rechtlicher Link auf diesem nicht öffentlich-rechtlichen Privatblog: Das Medienmagazin Zapp ist fünf Jahre alt. Glückwunsch!

Darf ich das bloggen? Ein re:publica-Panel über Abmahnungen, Rechtsverletzungen in Blogs und Haftungsfragen mit Udo Vetter und Matthias Spielkamp zum Nachhören bei J!Cast. (via)

Schließlich die notwendige Portion Selbstreferentialität: Wie großartig es ist, wenn eine Diskussion nicht mit einem Artikel endet, sondern anfängt — wie hilfreich es ist, wenn der Autor und die Kommentatoren Dinge klarstellen, vor- und zurückrudern können — wie toll also Blogs sind, zeigt die Diskussion um den re:publica-Artikel von Martin Schöb, unter anderem auf seinem Blog.

Datenfänger

Die Vorratsdatenspeicherung rückt näher.

Deine Daten sollen in den Speicher - vorratsdatenspeicherung.de
Foto: Stig Nygaard (Creative Commons Attribution License)

Fragen und Antworten zur Vorratsdatenspeicherung (tagesschau.de)
Kampf um die Vorratsdatenspeicherung (Film bei tagesschau.de)
Hintergrund Vorratsdatenspeicherung (heise online)
Stoppt die Vorratsdatenspeicherung
Appell der Medienverbände gegen den Gesetzentwurf (DJV)

(An diesem Mittwoch soll das Bundeskabinett den Gesetzentwurf zur Vorratsdatenspeicherung beschließen.)