Telefonkosten

Millionenstrafe für Quizbetrug bei ITV.

Ein Nachtrag zum britischen Anrufquiz-Skandal von 2007: Laut Guardian liegt die Strafe, die der Sender ITV für den Zuschauerbetrug zahlen muss, bei vier Millionen Pfund, also etwa fünf Millionen Euro. Dabei hat der Kommunikations-Regulierer Ofcom noch lange nicht die Höchsstrafe verhängt, unter anderem weil ITV zusätzlich bis zu zehn Millionen Euro an die Zuschauer zurückzahlen muss. (Zum Vergleich: Medienaufsicht in Deutschland.)

Nachtrag: Am Ende waren es dann sogar für alle vier Fälle zusammen 5,675 Millionen Pfund, also etwa 7,2 Millionen Euro.

Netzbegrenzer

ARD-Feature über Medien im Netz.

Dass wir „alles erfahren über die digitale Medienrevolution“ — kein kleines Versprechen, mit dem SWR-Chefreporter und Recherchenetzwerker Thomas Leif für sein Feature Quoten, Klicks & Kohle wirbt (Mittwoch, 23.30 Uhr im Ersten). In dem Film soll es unter anderem um die Lage der Verleger und der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanbieter im Netz gehen, natürlich vor dem Hintergrund des neuen Rundfunkstaatsvertrag-Entwurfs.

Nur Selbstdarstellung der ARD? Im Bereich Hintergrund der sendungsbegleitenden Seite dominieren interne Links tatsächlich ein wenig. (Und anders als das Quiz behauptet, hat nicht tagesschau.de, sondern blog.tagesschau.de 2007 einen Grimme Online Award bekommen.) In den Interviews, die ab Mittwochnacht online auch in einer Langfassung zu sehen sein sollen, kommen allerdings auch die Kritiker zu Wort. Eine erfreuliche Idee: Die umstrittenen Passagen aus dem Arbeitsentwurf des 12. Rundfunk-Änderungsstaatsvertrags sind dort im PDF-Faksimile zu lesen. Das können also nicht nur Blogger.

(Gerade in diesem Fall noch einmal der Transparenzhinweis: Ich arbeite unter anderem für den NDR, dies ist aber mein privates Blog.)

Marke statt Kanal

BBC News rückt weiter ins Zentrum.

BBC-News-Logos

Über die Zukunft von BBC News und den Trend zur Marke BBC News habe ich schon geschrieben. Seit heute heißt der gebührenfinanzierte BBC-Nachrichtenkanal für Großbritannien nicht mehr BBC News 24, sondern BBC News. (Bisweilen noch mit einem verschämten „Channel“ dahinter zur Einordnung.) Dazu gibt es ein etwas aufgefrischtes, einheitliches Design; der pulsierende Countdown von David Lowe bleibt aber auf Sendung. Und der kommerziell finanzierte Nachrichtenkanal fürs Ausland nennt sich von heute an nicht mehr BBC World, sondern BBC World News.

Zur Feier des Tages blickt die BBC in einem Video zurück auf ihren Nachrichten-Look von 1954 bis 2008, Vorher-Nachher-Videos gibt es bei idents.tv.

Territorialmob

Geoblocking bei Nachrichtenvideos?

Cannot play media. Sorry, this media is not available in your territory.

Diese Fehlermeldung bei BBC News bleibt hoffentlich die Ausnahme: Dass iPlayer-Inhalte nur in Großbritannien zugänglich sind, ist bereits schmerzhaft, aber Nachrichtenvideos? Die sollten doch bitte weltweit abrufbar bleiben. (Kein herber Verlust im Einzelfall: Ein Rick-Astley-Flashmob ist genau so furchtbar, wie man es vermutet.)