Weltklassejammerer

BBC News über die deutsche Wirtschaft.

„Tales of Germany’s high wages and short working hours are just that – tales“, schreibt der Online-Wirtschaftschef der BBC, Tim Weber. In einer Serie von Artikeln über Deutschland vor der Wahl macht er den Auftakt mit einer ausführlichen Analyse: Is Germany’s economy recovering?

Die Zeit: Google-Blog und Podcasts

Neues von ZEITonline.

Es gibt das offizielle Google Blog, The Unofficial Google Weblog, Google Blogoscoped und Inside Google. Braucht die Menschheit wirklich noch ein Google Blog von ZEITonline? Wie dem auch sei: Es existiert, und Parvin Sadigh wird als Autorin der meisten Beiträge angegeben.

Schon eine ganze Weile gibt es Zeit-Artikel als Audio-Downloads — einzelne kostenlos, das gesamte Audiomagazin über audible.de kostenpflichtig. Im Zuge der Podcast-Welle gibt es nun schon die zweite Ausgabe eines moderierten Programms zur Wahl. (Audibleblog: „ZEITRadio begleitet den Bundestagswahlkampf in Gesprächen mit Experten, Journalisten, Künstlern und Intelektuellen [sic] und beobachtet die Parteien bei ihren Wahlkampfaktionen.“)

DW: TV-Duell und Wahl-Podcast

Angebote der Deutschen Welle zur Wahl

DW-World, das Internetangebot der Deutschen Welle, schaut anlässlich des heutigen Fernsehduells ins Ausland: Wie sieht so etwas eigentlich in den USA, in China, in Lateinamerika, Russland und der arabischen Welt aus? Zudem bietet DW-World Berichte, Interviews und Kommentare zur Bundestagswahl in einem Podcast an, also als Audio-Abonnement.

Wer das Duell am Abend im Internet verfolgen will, kann das per Livestream bei wahl.tagesschau.de oder wahl.zdf.de tun. Lautgeben lädt derweil ein zum kommunikativen Bloggen des Duells.

SMS-Bookmarks fürs Radio

Tom Coates stellt Phonetags vor.

Auf die Frage, wie Radio interaktiv(er) werden kann, haben die BBC-Entwickler Tom Coates und Matt Web einen Antwortvorschlag: Phonetags. Gefällt mir oder interessiert mich ein Stück, das ich gerade höre, schicke ich eine SMS mit einem X. Später kann ich im Web nachschauen, wie der Song hieß, kann ihn verschlagworten („taggen“) und bewerten — und sehen, wie ihn andere verschlagworten und bewerten. Tom Coates stellt Phonetags in seinem Blog ausführlich vor, eine Pre-Alpha-Version findet sich aber auch schon im Netz. Noch ist das allerdings kein offizielles BBC-Projekt.

Watchblogwatching

Die Spiegel-Netzwelt im Spiegel des Netzwelt-Spiegels.

Wie ein humorvolles, aber entschlossenes Watchblog Leser in Scharen anzieht, zeigt Bildblog. Seit einer Weile sieht nun der Netzwelt-Spiegel der Spiegel-Netzwelt auf die Finger. Ein bisschen angestrengt, wie ich finde.

Ein Beispiel aus jüngster Zeit: Wenn etwa SpOn schreibt, mehrere Torrent-Seiten seien „im Verlauf des Anti-Piraterie-Feldzuges“ geschlossen worden, dann ist das korrekt. Man kann es ausführlicher schreiben, falsch ist es nicht. Netzwelt-Spiegel dazu: „Dies suggeriert, dass die Filmindustrie die Schließung der Websites erwirkt habe.“ Hat sie natürlich, wenn auch nicht immer auf gerichtlichem Wege oder per außergerichtlicher Einigung — das hat SpOn aber auch gar nicht geschrieben.

Noch ein Beispiel: SpOn schreibt, dass „Googles code monkeys“ die Ideen von Startups weiterentwickeln. Netzwelt-Spiegel sieht das als Beleidigung und verweist auf den Eintrag code monkey in der Begriffssammlung Jargon File. Und wählt dann von den drei Definitionen diejenige aus, die zu dieser Ansicht passt.

Drittes Beispiel: Netzwelt-Spiegel beklagt sich über einen Artikel zu Widgets. Laut SpOn ist der Begriff eine Zusammenziehung von Windows und Gadget und stammt ursprünglich aus der X-Window-Welt. Netzwelt-Spiegel: „Ein Blick in die Wikipedia hätte hier nicht geschadet“. Dort steht allerdings: „Some say that the word ‚widget‘ is derived from the combination of ‚window‘ and ‚gadget‘.“ Auch dies: „Der Begriff wurde zunächst auf derartige Elemente im X-Window-System angewendet.“

Nein, natürlich ist die Spiegel-Netzwelt nicht fehlerfrei. Ja, der Netzwelt-Spiegel benennt auch eine ganze Reihe von echten Fehlern und steigert so womöglich die Qualität der Netzwelt. Nach meinem Geschmack sind die Kanonenkugeln aber manchmal etwas zu groß.

Nachtrag: Der Netzwelt-Spiegel hat zu meinen drei Beispielen Stellung bezogen.