Papierlinks

Verweise zwischen Zeitung und Website.

Da immer wieder über die Frage debattiert wird, ob Print-Inhalte eins zu eins oder doch lieber nur eins zu zwei ins Netz gestellt werden sollen: Auf der Titelseite der „Herald Tribune“ stehen heute vier Absätze über das Internet Governance Forum (das seltsame Gremium, das als Kompromiss nach dem UN-Internetgipfel entstanden ist). Und am Ende des Artikels: iht.com/tech – complete article online. Der vollständige Artikel, für jeden kostenlos im Netz zugänglich, hat 15 weitere Absätze.

Da stellt sich unter anderem die Frage, ob die Leser der papierenen Ausgabe sich nicht ärgern, dafür Geld zu bezahlen. Möglicherweise dann nicht, wenn der Papier-Artikel für den Durchschnittsleser schon informativ genug ist und der Online-Artikel sich an den besonders interessierten Leser wendet?

Motorradschema

30 Minuten Quizfernsehen.

Irgendwo in einem Paralleluniversum steht eine Moderatorin in Badebekleidung vor einer Tafel, auf der Geldscheine acht Begriffe verdecken, die Motorrad- beginnen. Bereits aufgedeckt: Motorradrennen.

Das Paralleluniversum heißt natürlich Fernsehen, in diesem Fall DSF. Die Pointe sind auch nicht die doofen Anrufer, die alle fünf Minuten „Motorradhelm“ vorschlagen. Die Pointe ist die ganz am Ende ein paar Sekunden lang gezeigte Löung. Mittlerweile wäre jeder der Begriffe übrigens 10.000 Euro wert, wenn jemand darauf käme.

  • Motorradnovize
  • Motorradstandard
  • Motorradperspektive
  • Motorradkabelbaum
  • Motorradintensivkurs
  • Motorradschema
  • Motorradgipfel
  • Motorradverkaufsanzeige

(Dankbares Thema für ein Watchblog, übrigens.)

Angewandte Gyroskopie

Zwischenruf aus Rom.

Segway Keys Noch nie bin ich so oft fotografiert, gefilmt, Kindern gezeigt, aus- und angegrinst worden wie heute Vormittag. Mir ist klar, dass ich mich nun schwerlich noch als Halb- bis Dreiviertel-Nerd bezeichnen kann. Aber die dreieinhalb Stunden auf einem Segway lassen sich wie folgt zusammenfassen: hell yes!

Und im Gegensatz zu den beiden Briten, die mit auf der Tour waren, bin ich weder zweimal auf Kies ausgerutscht (er) noch habe ich anderer Leute Füße überrollt (sie).

Aufhänger

Tim Renner und der Hamburger Radioskandal.

„Solang es hierzulande Radiomacher gibt“, schreibt uns Tim Renner bei SpOn, „werden sie sich erzählen, was im Juli 1999 in Hamburg um kurz nach Sechs in der Früh geschah.“ Kurzfassung: Morningshow-Moderator verschanzt sich im Studio, spielt nur noch „No Milk Today“ und „Dancing Queen“, bis der Geschäftsführer mittels Lastenaufzug ins Studio kommt.

Zur Erinnerung: Alle Verantwortlichen waren weit weg auf einer Tagung. Und nach der völlig überraschenden Aktion, bei dem sich ein Titel aus den 60ern und einer aus den 70ern abwechselten, entschloss sich der Sender damals spontan, die schon geplante Neuformatierung zum Oldie-Programm mit Hits der 60er und 70er vorzuziehen. Für Hamburger: Das war, nachdem sich OK Radio in OK Magic, dann in Magic FM und dann in Mix 95.0 umbenannt hatte. Also bevor sie fun fun radio, fun fun 95 und Oldie 95 hießen. Ein Schelm, wer und so weiter.

Um des Flows willen

Das Bündeln von Spielfilm und Dokumentation.

Dass nach dem Spielfilm „Titanic“ eine Spiegel-TV-Reportage über die Suche nach dem Schiffswrack läuft, kennt man schon. Ebenso die Kombination von fiktionalen Ermittlern à la CSI und einer Dokumentation über echte Profiler oder einen Katastrophen-Spielfilm mit anschließender Katastrophen-Doku.

Die Grenzen dieser Pakete, wenigstens meinem Geschmack nach, zeigt derzeit Vox. Im Anschluss an den Spielfilm „Im Fadenkreuz – Allein gegen alle“ mit Schauplatz Bosnien-Herzegowina kommt im Rahmen von Spiegel TV die HBO-Dokumentation „Bagdhad Emergency Room“ über ein US-Militärkrankenhaus. Spielfilmbilder und echtes Leiden in einem Trailer gebündelt zum „Themenabend Krieg hautnah — am Freitag bei Vox“.