Wildcards nach Washington
ICANNs Sicherheitskomitee trifft sich zu einer Sondersitzung in der US-Hauptstadt.
Jetzt wird’s spannend: ICANNs Komitee für Sicherheit und Stabilität (SecSAC) hat eine öffentliche Sondersitzung zum Thema VeriSign-Wildcards angesetzt. Das Komitee hatte sich bereits kritisch über VeriSigns Unternehmung geäußert, alle unregistrierten .com- und .net-Domains auf eigene Seiten umzuleiten. Erstaunlich ist vor allem der Ort: The Center for Strategic and International Studies, 1800 K Street NW, Washington, DC 20006. Das CSIS ist ein hochkarätiger Thinktank, der sich vor allem mit außenpolitischen Fragen beschäftigt. Die K Street ist in der Hauptstadt die Straße der Lobbyisten, die der HBO-Fernsehserie ihren Namen gegeben hat. Das Thema Wildcards wird der US-Politik also im Wortsinne nähergebracht. Nachdem der US-Kongress durch Anhörungen vielfach Druck auf ICANN ausgeübt hat, sieht dies wie ein Versuch aus, es einmal umgekehrt zu probieren.
Update: BIND-Entwickler Paul Vixie lässt den Druck steigen. „Für ICANN heißt es jetzt alles oder nichts“, zitiert ihn Heise Online. Vixie ist eines von 20 Mitgliedern des ICANN-Sicherheitskomitees.