Domains: Es geht weiter

ICANN läutet endlich die zweite Domainrunde ein.

Der Gong für die nächste Domainrunde ist nun offiziell: Das ICANN-Direktorium hat in Karthago entschieden, bis spätestens 15. Dezember Vorschläge für neue sponsored top level domains (sTLDs) anzunehmen. Es geht dabei also nur um TLDs für bestimmte Inhalte oder Nutzergruppen, aber immerhin nicht beschränkt auf die Bewerber der ersten Domainrunde.

Zunächst schien es, als wenn sich alles noch weiter verzögert — heftige Kritik war die Folge. Jetzt wird zwar früher gestartet, allerdings unter Vorbehalt: Die Evaluation der sieben neuen Domainendungen soll einbezogen werden können. Monika Ermert bemerkt erstaunt: „Selten hat ICANN so vollständig den Forderungen seiner Community nachgegeben.“ Bret Fausett macht seine Meinung auf T-Shirts deutlich: I Want My New TLD!

Schlecht recherchierte Artikel

Andrew McLaughlin über faulen Journalismus, z.B. über IP-Adressen.

Here’s a good way to frighten yourself: Learn about something, and then read what the press writes about it.

Andrew McLaughlin nennt dafür auch gleich zwei Beispiele. Das eine, ein BBC-Artikel über IP-Adressen, hat ganz offensichtlich Spiegel Online zu einem ähnlichen Bericht inspiriert: Die Zitate tauchen wieder auf, aber von BBC ist dort keine Rede.

Lust des Beendens

Es geht dem Ende (meines Studiums) zu.

Zwei von drei allerletzten Prüfungen habe ich jetzt hinter mir — daher die stark reduzierte Bloggerei. Auf meinem Bibliotheks-Konto stehen derzeit 26 Euro Schulden für Vormerkungen und verspätete Rückgaben. Und dabei sind noch nicht einmal alle Bücher zurück: Mehr als das, was in Rucksack und zwei Tragetaschen passten, konnte ich bei bestem Willen nicht herschleppen.

Äpfel, Birnen und Domains

Deutschland hat die meisten Websites in der OECD. Wirklich?

Derzeit greifen verschiedene Medien eine OECD-Studie auf, nach der die Zahl der Websites pro 1000 Einwohner in Deutschland am höchsten ist. Mutmaßung der FTD: T-Online-Homepages spielen dabei eine Rolle. In der dpa-Meldung ist dagegen verwirrenderweise von „registrierten Internet-Adressen“ die Rede, woraus bei einigen Medien „Domains“ wird.

Datengrundlage ist Netcrafts Web Server Survey, der eigentlich die Marktanteile der verschiedenen Servertypen feststellt. Die OECD nutzt diese Daten und die Zahl der IP-Adressen, um die Zahl der aktiven Websites pro Domain und die Zahl der Websites pro Land auszurechnen; die Methodologie wird online nicht erklärt. Daher ist ein bisschen Skepsis gegenüber den Daten wohl angebracht: Aus der hohen Zahl von fast sieben Millionen .de-Domains kann man schwerlich auf deutsche Websites unter anderen Domainendungen (com, net, org, info, tv), auf Hostdiensten (blogspot.com, typepad.com, antville.org) noch in Unterverzeichnissen (home.t-online.de/user/) schließen. Und das gilt für die übrigen Länder natürlich ebenso.

Scooter, bitte melden!

Ohrwurm der Woche: Lolly Lolly Lolly Get Your Adverbs Here.

Ein fieser Ohrwurm knabbert sich durch das Musikzentrum meines Hirns: Schoolhouse Rock — Lolly Lolly Lolly Get Your Adverbs Here. Ein Song, der amerikanischen Schulkindern die Adverbien näherbringen soll. Der einzige Interpret, dem ich eine angemessene Coverversion zutraue, ist — festhalten! — Scooter. Ich gebe zu: Die Menschenmassen, die begeistert zu einer Scooter-Fassung dieses Songs feiern, sehe ich bereits vor mir.