Westflügel

WAZ-Mediengruppe startet DerWesten.

Wer in letzter Zeit sowohl Kress Report, Medium Magazin, Spiegel Online, taz, Tagesspiegel, Handelsblatt, FAZ als auch Weblogs aus dem Weg gegangen ist, nur für den habe ich eine Neuigkeit: Die WAZ Mediengruppe hat DerWesten.de gestartet, ein regionales Onlineportal für die Menschheit zwischen Kranenburg und Marsberg und zwischen Isselburg und Burbach. Und damit die einzelnen Websites der Regionalzeitungen WAZ, NRZ, WR, WP und IKZ abgestellt.

Beim ersten Herumstöbern: eine erfreulich schmerzfreie Registrierung für alle möglichen Nutzeraktivitäten, ein Korrekturblog, das W-Team, viel eSport. Nutzergeneriertes Artikel-Geotagging und überhaupt viele Karten. Gut durchdachte Navigation. Das ist jetzt bei regionalen Tageszeitungen endlich einmal nicht mehr Online als Randaktivität in den Händen von Beauftragten.

Herausforderungen bleiben aber auch für die nächsten, die sich am Thema versuchen: beispielsweise beim Veranstaltungskalender, der sich — wie so häufig — eher wie eine überkomplexe Suchmaschine anfühlt und in diesem Fall die gesamte Bandbreite von Ruhrpott Punk Superbowl bis Tierärztlicher Notdienst Haltern abdeckt. Oder bei den Kindernachrichten, die nicht eben aussehen wie auf Kinder zugeschnitten.

Mehr bei onlinejournalismus.de und beim Pottblog.

Observiert

Relaunch-Effekte bei Guardian und Observer.

In der FAZ am Freitag stand am Ende einer Meldung über einen Chefwechsel bei der britischen Sonntagszeitung Observer Folgendes:

Der „Guardian“ hat seit der teuren Umstellung auf das Berliner Format an Auflage verloren. Der „Observer“ legte dagegen deutlich an Auflage zu.

Tatsächlich? Die Guardian-Auflage hat in den Monaten nach der Umstellung die 400.000er-Grenze überschritten, seither sind es zwischen 360.000 und 380.000 Exemplare (ABC-Zahlen). Im halben Jahr vor dem Relaunch lag die Auflage durchschnittlich bei 337.000 Exemplaren.

Der Observer hat erst im Januar auf das Berliner Format umgestellt und von dem Relaunch deutlich mehr profitiert: Die Auflage schnellte im Januar 2006 auf 542.000 Exemplare hoch. Mittlerweile sind es 430.000 bis 480.000. Wieder zum Vergleich: Im halben Jahr vor dem Relaunch waren es durchschnittlich 410.000 Exemplare.

Auflagen von Guardian und Observer von August 2005 bis September 2007

Anders gesagt: Direkt nach dem Relaunch haben beide Zeitungen deutlich zugelegt, dieses Plus ist mittlerweile wieder etwas abgeschmolzen, aber die Auflage ist höher als zuvor. Den Gegensatz, den die FAZ-Journalistin aufstellt, kann ich nicht ganz nachvollziehen.

Katine

Der Guardian und ein Dorf in Uganda.

Can we, together, lift one village out of the Middle Ages?, fragt Guardian-Herausgeber Alan Rusbridger. Katine ist eine Gemeinde im ugandischen Distrikt Soroti, in der 25.000 Menschen leben. Die afrikanische NGO Amref, der Guardian und die britische Bank Barclays wollen dort — mit Unterstützung der Guardian-Leser — den Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung, Trinkwasser, Verdienstmöglichkeiten und lokalpolitischer Mitsprache verbessern. Und wollen dabei weder eine künstliche Wohlstandsoase schaffen noch milde Gaben verteilen. Der Guardian zeigt mit dem heute gestarteten Projekt Katine, wie sich so etwas exzellent im Netz verfolgen lässt.

Joshua Kyallo von Amref über das Projekt (Guardian Audio):
[audio:http://download.guardian.co.uk/sys-audio/Guardian/audio/2007/10/18/JoshuaKyallo_Amref_mixed.mp3]

BBC 3-in-1

Die Zukunft von BBC News.

BBC-MikrofonDass die BBC sparen muss und daher bis zu 1.800 Mitarbeiter gehen sollen, ist mittlerweile bekannt. Die spannende Frage ist, wie das insbesondere im Nachrichtenbereich passieren wird.

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