Die Szene

Notizen von Besser Online 2006.

Einschalt-Symbol aus dem Besser-Online-Logo Eine kleine Rand-Bemerkung vom DJV-Onlinejournalisten-Treffen BesserOnline. Der Chefredakteur der Netzeitung, Michael Maier, erwähnte in der Eröffnungsdiskussion das Projekt Readers Edition. Gestartet werde mit 20 Moderatoren, die Netzeitung arbeite dabei „stark mit der Bloggerszene zusammen“. Da sind sie wieder: die Blogger und ihre Szene. Vertreten wurden die auf dem Podium übrigens von Don Alphonso, dessen Freude über den Vergleich von Weblogs und Stammtischen nun einmal nicht jeder Blogger teilt. (Mehr zu Readers Edition in zwei Postings von Robert Basic, Vorab-Screenshots und bald auch ein Interview bei ojour.de.)

Eine positive Überraschung waren die vielen Handzeichen, als Matthias Spielkamp sich während seines exzellenten Vortrags immer mal wieder erkundigte, wer denn diese oder jene Web-2.0-Technik kenne oder persönlich nutze. Mein Eindruck ist, dass sich mehr und mehr Kollegen weder von den Buzzwords noch von der pauschalen Buzzword-Kritik schrecken lassen. Und Jan-Michael Ihl hat in seinem Forum auch noch einmal gezeigt, wie schnell im Bedarfsfall ein Blog auf dem eigenen Server eingerichtet ist.

(Eine Haftnotiz für die Macher aller künftiger Kongresse über Digitales: Bitte mehr Steckdosen. Viel mehr Steckdosen. Things go better with Strom. Aber davon abgesehen Applaus für die Organisatoren, die sogar auf die Wetterlage mit der Ausgabe eines Regen-Programms reagierten.)

Vom Mittagessen blieben zwei Links: Zum einen die Initiative Nachrichtenaufklärung, die derzeit wieder auf der Suche nach relevanten Themen ist, die von den traditionellen Medien nicht aufgegriffen werden. Entspricht der Vorschlag den Kriterien der Initiative, landet er über den Umweg der Rangliste vernachlässigter Themen doch in den Redaktionen. (Die Alternative zum Einreichen von Vorschlägen ist natürlich, selbst zu recherchieren und darüber zu bloggen.)

Zum anderen die vierten Wizards of OS, auf die mir Matthias und Meike noch einmal große Lust gemacht haben. Die inspirierende Berliner Konferenzserie über freies Wissen werde ich auch in diesem Jahr wieder verpassen, aber empfehle sie dringend allen netzpolitisch interessierten Menschen: 14. bis 16. September, Columbia-Halle, Berlin.

Nachtrag: Mehr zu BesserOnline bei Don Alphonso, Temmo Bosse, Alexander Hüsing, Christiane Link, Carsten Lißmann, MamasAtWorkLog und Andreas Streim. Und irgendwie auch bei Torsten Kleinz.

Wirmedien-Konferenz

Berichte aus London von We Media 2006.

Ausschnitt aus Dan Gillmors Buch We the Media Bei onlinejournalismus.de berichtet Matthias Spielkamp von der zweitägigen WeMedia-Konferenz aus London: über das Panel The Power of Trust (dazu auch die erwähnte Befragung), die Diskussion mit Kofi-Annan-Sonderberater Nitin Desai und die Rolle von SMS in Asien (nicht zu vergessen: die Rolle von Anzugträgern mit Mikrofongewalt bei Konferenzen).
Mehr zum Thema:

Die zweite digitale Welle

Vorbereitungen bei der BBC.

Radarbild eines Hurrikans What we’re seeing is a distinct second wave in digital.
In many ways, traditional media coped quite well with the first wave: they launched new linear channels and text-based websites and began to experiment with mobile phones and other portable devices.
Particularly after the dotcom bubble burst at the turn of the century, there was a real sense in traditional media that the digital thing had been nailed.
If you came late to the party, there was no need to worry – you could always dip into your pocket and buy a website or two.
Anyone who thinks that that’s the size of it – and there’s plenty of them across British broadcasting – has got a big shock coming.
I believe that this second digital wave will turn out to be far more disruptive than the first, that it will be fundamentally disruptive,

and that the foundations on which much of traditional media is built may be swept away entirely

BBC-Generaldirektor Mark Thompson (Hervorhebung Wortfeld)

Mehr dazu:
Gesamte Rede Thompsons
BBC Creative Future – erste Antworten auf die Herausforderungen
Details zu Creative Future
Liveblogging der internen Präsentation – von BBC-Blogger Paul Mason
Kritik von ITV und News Corporation

Find, Play and Share – BBC-Pläne für Programmangebot, Navigation, Katalogisierung
Die BBC rüstet sich für die digitale Zukunft – Gina Thomas, FAZ

Washington-Post-Blogs, Teil drei

Kommentare sind längst wieder erlaubt.

Die leidige Geschichte, über die ich eigentlich gar nicht mehr schreiben wollte: Blogs gescheitert, weitermachen und Nochmals Washington-Post-Blogs.

Seit fast drei Wochen dürfen Leser bereits wieder in dem einzigen der Washington-Post-Blogs kommentieren, in dem diese Funktion für etwa eine Woche abgestellt war. Dort wurde die Filterung regelwidriger Kommentare umorganisiert. Fast 600 Kommentare sind seither eingegangen.

Dieser Tage lag die März-Ausgabe des DJV-Magazins journalist im Briefkasten. Dort steht auf Seite 59 dies: „Doch nicht immer laufen die Blogs erfolgreich: Nach nur knapp zwei Monaten hat die ‚Washington Post‘ ihr Weblog abgeschaltet.“