Hoch und heilig: mein letzter Beitrag zum FAZ-Relaunch. Nun ist er da, und wer mag, kann ihn sich per Video von Werner D’Inka erläutern lassen.

Ich schließe mich überwiegend Jürgen Sieberts geschmackspolizeilicher Analyse an: Designpreise gibt es dafür nicht. Hätte ich beim Titelseiten-Foto der ersten neugestalteten Ausgabe auf eine unangreifbar tolle Aufnahme gewettet, hätte ich verloren: ein mäßiges Foto von Kim, Roh, Kellner und sieben Flaschen Wein. Das neue Design ist ansonsten solide, aber eben leider völlig auf der sicheren Seite. Schade, dass gestalterische Veränderungen bei der FAZ immer das Tempo von Blockgletschern haben müssen.
Etwas überrascht hat mich die Schrift, die die FAZ-Fraktur für Meinungsartikel ersetzt: Times New Roman Bold Condensed, also die schon bislang omnipräsente Schrift, nur schmal gestellt — selbst für FAZ-Verhältnisse ein bisschen konservativ. War das eine Umentscheidung in letzter Minute? Der umhergezeigte Dummy, der auch im Video zu sehen ist, zeigt noch eine andere Schrift — etwas schwer zu erkennen, könnte eine fette Walbaum sein.

Die obere Variante hätte für etwas mehr Spannung und mehr Profil gesorgt. Um noch einmal Fontblog beizupflichten: Die FAZ verdient eigentlich eine Exklusivschrift, wie etwa der Guardian.