Ausweise, bitte!

Papiere für die Netzgemeinde.

Das mit der Netzgemeinde: das ist einfach viel zu vage. Wer dazugehört, wer für sie spricht und wer nicht — woher sollen das diejenigen wissen, die sie nicht kennen? Glücklicherweise gibt es für solche Lagen bewährte Lösungen.

NetzgemeindeCard im Scheckkartenformat
Variante 1: Die NetzgemeindeCard ist Fortschritt im Scheckkartenformat. Wer das dem optimistischen Blauton nicht sofort ansieht, merkt es spätestens beim BinnenInitial und beim Wörtchen „Card“. Was der Chip genau kann, ist Verhandlungssache.

Mitgliedsausweis Netzgemeinde mit QR-Code
Variante 2: Public Private Partnership — warum nicht auch hier? Ein günstig hergestellter Mitgliedsausweis für die Netzgemeinde, der nur mit einem wasserfesten Schreiber unterzeichnet werden muss, dazu ein bisschen Platz, um auf die freundlichen Unterstützer hinzuweisen. Finanziert sich von selbst, erhältlich in jedem T-Punkt.

Offiziell aussehender Netzgemeindeausweis
Variante 3: Ein amtlicher Netzgemeindeausweis macht deutlich, dass wir das hier nicht zum Spaß machen. Einfach Passfoto und Avatar bei der zuständigen Behörde einreichen und nach wenigen Wochen den druckfrischen Ausweis abholen.

Weitere Vorschläge sind hochwillkommen! Je schneller die Mitgliedschaft in der Netzgemeinde nachweisbar wird, desto schneller erledigen sich überflüssige Debatten darüber.

Wo bin ich?

Ein Spiegel-TV-Studio für Vergessliche.

Spiegel TV ist jetzt in ein neues Studio in der Hamburger Hafencity umgezogen und feiert das mit einem Video.

Spiegel-TV-Studio

Der Monitor rechts, auf dem „Spiegel TV Magazin“ steht, wird leider ein bisschen verdeckt von der Einblendung „Spiegel TV Magazin“. Aber glücklicherweise gibt es ja links auch noch einmal drei Monitore, auf denen der Schriftzug „Spiegel TV“ durchläuft. Falls die Moderatorin den Namen der Sendung vergisst (das Studio ist ja schließlich virtuell), steht er auch noch einmal auf der Rückseite der Moderationskarten in ihrer Hand.

Aber was ist das da im Hintergrund? Doch nicht etwa…

Schriftzug Spiegel TV auf der Studio-Deko

Aber ja. Der Sendungsname steht da insgesamt bestimmt nicht weniger als 200 Mal.

Feldgeister

RFID sichtbar gemacht.

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Video: Immaterials: the ghost in the field.

Wie können Designer mit einer unsichtbaren Technologie arbeiten? Schlecht. Daher haben Timo Arnall, Einar Sneve Martinussen und Jack Schulze sich Sonden gebastelt und mit langzeitbelichteten Fotos das Lesbarkeits-Areal zwischen RFID-Transponder und Lesegerät sichtbar gemacht. Mehr auf den Blogs der Beteiligten: Das Touch Project gehört zur Osloer Architektur- und Designhochschule, BERG ist eine Londoner Designberatung.

Entdeckt habe ich den Film über Adam Greenfields Blog Speedbird. In einem Essay über den Film schreibt Greenfield darüber, welchen Einfluss Design (und Feldstärke) auf den Einsatz solcher Systeme haben: In Hongkong müssen U-Bahn-Fahrgäste ihr Ticket nicht aus der Handtasche nehmen, sondern bloß die Tasche in die Nähe des Lesegeräts bringen; auf den Tokioter Linien der JR East geht das nicht, weil die Geräte aus Sorge vor Langzeitfolgen der elektromagnetischen Felder gedrosselt wurden. Was die richtige Entscheidung ist? Greenfield: „Unless you understand a little bit about what RFID is and how it works, you have no way of assessing how a system built on the technology is designed, and whether you wish to accept or reject the propositions embedded in it.“

Dass Timo Arnall und Jack Schulze Vergnügen an RFID haben, zeigt übrigens der folgende Film noch etwas besser:

Vimeo

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Video: Nearness.

(Wem dieses Sichtbarmachen des Unsichtbaren gefällt, der wird Semiconductors fünfminütiges Magnetic Movie sehr mögen. Nichts für Magnetophobiker.)

No Futura

Großes Echo auf Ikeas Wechsel zu Verdana.

Hach, wie schön, in einer Welt zu leben, in der ein Wechsel der Schrift im Verkaufskatalog eines schwedischen Mitnahmemöbel-Fabrikanten auf dieses Echo stößt: IKEA says goodbye to Futura (idsgn), Ikea-Katalog 2010: Verdana ersetzt Futura (Fontblog), Aufruhr im Buchstabenland (sueddeutsche.de), Style critics hit latest Ikea design: catalog type (AP), Verdana: Ikea’s flat-pack font (Guardian), The Font War: Ikea Fans Fume over Verdana (Time Magazine), Typography Fans Say Ikea Should Stick to Furniture (New York Times), mehr als 5.600 Online-Petenten.

Alles übrigens ein Spätausläufer der Desktop-Publishing-Revolution: Viel mehr Leute als je zuvor setzen Schriften ein, kennen Schriftnamen, erkennen, lieben und hassen Schriften.

Neuzeit

Relaunch bei Zeit Online.

zeit-z
Den Zeit-OnlineRelaunch beobachten, zum Beispiel über Flickr-Fotos (Nico), über den offiziellen Twitter-Account und unzählige an- und abwesende Twitteraner. Gutes Gelingen, lieber Speersort!

(Transparenz-Hinweis: In meiner Vorfreude auf den Relaunch bin ich wegen Mitarbeit in der frühen Phase befangen.)

Nachtrag: So! Bin gespannt, ob die Nutzer — nach dem ersten Umorientierungsschrecken — vom neuen Design ähnlich angetan sind wie ich.

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Fotos (CC) by-nc-sa codecandies – Slideshow: flickrSLiDR.