Schatten und Licht

Kurz verlinkt.

Wäre der 1. April nicht schon so lange her, hielte ich diese energieeffiziente Farbpalette für einen Webdesigner-Scherz. Das neue Rezept zur Weltrettung also: Schwarzgoogeln. (via)

Während des Kommentars in den Tagesthemen wurde am Mittwoch erstmals Ki.Ka eingeblendet. Weil ja auch die zwölfjährige Carla Zeller aus Berlin kommentiert hat. (via)

Noch ein öffentlich-rechtlicher Link auf diesem nicht öffentlich-rechtlichen Privatblog: Das Medienmagazin Zapp ist fünf Jahre alt. Glückwunsch!

Darf ich das bloggen? Ein re:publica-Panel über Abmahnungen, Rechtsverletzungen in Blogs und Haftungsfragen mit Udo Vetter und Matthias Spielkamp zum Nachhören bei J!Cast. (via)

Schließlich die notwendige Portion Selbstreferentialität: Wie großartig es ist, wenn eine Diskussion nicht mit einem Artikel endet, sondern anfängt — wie hilfreich es ist, wenn der Autor und die Kommentatoren Dinge klarstellen, vor- und zurückrudern können — wie toll also Blogs sind, zeigt die Diskussion um den re:publica-Artikel von Martin Schöb, unter anderem auf seinem Blog.

Frakturbruch

Focus vermeldet FAZ-Relaunch im Herbst.

Typokonſervative FAZ-Leſer finden es ja ſeit zweieinhalb Jahren ſkandalös, daſs die Zeitung bei ihren Fraktur-Überſchriften über Kommentaren das lange ſ nicht mehr verwendet. Das Problem ſoll es ab Herbſt nicht mehr geben — wenn, wie der Focus berichtet, im Zuge eines neuen Erſcheinungsbildes die Fraktur-Überſchriften abgeſchafft werden.

Focus erwähnt in der Vorabmeldung auch Farbelemente und Illustrationen sowie Meldungsſpalten für eilige Leſer. Fotos auf der Titelſeite ſind ſtreng genommen keine Neuerung, waren aber in den letzten Jahrzehnten zumindest eine große Ausnahme.

Bei der letzten offiziell angekündigten Erneuerung im November 2005 bewegte ſich nicht allzuviel, dafür gab es ſeither deutlich mehr Farbe im Blatt.

Großflächig

Motivdatenbank Außenwerbung im Netz.

Fast eine Viertelmillion Werbeflächen in Deutschland gehören zur Ströer-Gruppe, im Netz eher bekannt durch blogg.de, Sevenload, neu.de, mp3.de oder Mabber. Die Kölner haben kürzlich eine Motivdatenbank mit mehr als 15.000 Plakatmotiven ins Netz gestellt. Sie ist natürlich längst nicht vollständig, aber nützlich für einen Überblick über Wahlplakate von Parteien (CDU, SPD, Grüne, FDP) oder Großflächenposter für Breisgaumilch. Die Motive sind sogar inhaltlich erschlossen, wie eine Suche nach dem Wort Mond zeigt. Auch nett: der Kreativ-Simulator, um eigene Grafiken hochzuladen und ihre Wirkung auf Plakatwänden zu testen.

Fluchtpunkt

Über Stadtansichten im Saul-Steinberg-Stil.

Im Februar 2004 erschien in der Macwelt ein dreiseitiges Tutorial von Oliver Weiss, wie man in zehn Schritten mit Bleistift und Photoshop eine Variante von Saul Steinbergs berühmtem New-Yorker-Titelbild View of the World from 9th Avenue erstellen kann. Am Beispiel Berlins. Aus der Macwelt von damals:

Denn jeder bessere Posterladen vertreibt längst seine eigene Version von Steinbergs verschmitztem Blick auf die eigene Stadt, die augenzwinkernd als Nabel und Angelpunkt der restlichen Welt karikiert wird.

New-Yorker- und Spiegel-Titelbild Bei der Gestaltung des Spiegel-Titelbildes (Berlin – Comeback einer Weltstadt) kam nun „gleich die erste Idee“ zum Tragen, heißt es im Werbevideo. Richtig geraten: Ein verschmitzter Blick auf die Stadt Berlin, die augenzwinkernd als Nabel und Angelpunkt der restlichen Welt karikiert wird. Immerhin kommt der Name Saul Steinberg im Editorial vor – zusammen mit Preis und Bestelladresse des Titelbild-Posters.

Poster des Jahres

Der Taxi-Haltestellenplan für Hamburg.

Der Schnellbahn-Streckennetzplan des Hamburger Verkehrsverbunds ist in dieser Stadt ein bekannter Anblick:

Hamburger Schnellbahnplan

Heute habe ich erstmals dieses Poster gesehen:

Taxi-Schnellbahnplan

Was aussieht wie das Werk eines wahnsinnig gewordenen Verkehrsverbund-Grafikers, ist bei genauerem Hinsehen das fiktive „Streckennetz Öffentlicher Individualverkehr“ mit Hunderten von Straßennamen — und damit Werbung für die genossenschaftliche Taxizentrale Das Taxi.

Taxi-Schnellbahnplan (Detail)

Ganz großartig! Erinnert an die vielen Adaptionen des Meisterwerks, Harry Becks Londoner U-Bahn-Plan: Simon Pattersons The Great Bear (mit Humphrey Bogart statt Mornington Crescent und Pythagoras statt Paddington), die Musikgenre-Karte des Guardian (mit Blondie statt St. James’s Park) oder die Anagramm-Karte.

Nachtrag: Die Agentur, die dahintersteckt, ist Nordpol+.