Unsterblich

Magazine im Osterrausch.

Michelangelos Erschaffung Adams mit Spiegel-, Stern- und Focus-Cover

Spiegel: Was vom Menschen bleibt – Der Glaube an die Unsterblichkeit der Seele
Stern: Auf dem Weg zu dir selbst – Pilgern
Focus: Papst Benedikt XVI. – Das Jesus-Buch

Orcas ziehen

Merkwürdige Guardian-Promotion.

Womit verkauft man die Wochenendausgabe einer fantastischen britischen Tageszeitung, wenn die Polizei gerade eine enge Vertraute Tony Blairs festgenommen hat, um deren Rolle im Skandal um Adelstitel für Parteispenden und Kredite zu untersuchen?

Guardian mit Überschrift Free whale stickers

Wal-Aufklebern natürlich.

Nordischer Zweiteiler

Das SHZ-Sonntagsblatt.

Ein kurzer Blick auf „Schleswig-Holstein am Sonntag“, das vor zwei Wochen gestartete Sonntagsblatt im Tabloid-Format für die Nordlichter (Erstausgabe zum Download). Die Zeitung macht dem Hause SHZ keine Schande, aber originelle Themen, Artikel und Fotos sind sparsam gesäht. Auffallend sind die zahlreichen Meinungs- und Ratgeberkolumnen, meist leider nicht auffallend gut. Nicht so recht überzeugend ist auch die Einteilung in 32 Seiten „Schleswig-Holstein am Sonntag“ und 32 Seiten „SonntagsMagazin“. Beide Teile gleichen sich optisch, und warum Computer-Nachrichten ins Magazin und Auto-Tests in den anderen Teil gehören, erschließt sich mir nicht. Soll das bloß Streit am Frühstückstisch um die Zeitung vermeiden?

Wo wir bei der Optik sind: Univers strahlt als Überschriften-Type und zweite Text-Schriftart neutrale Langeweile aus, und das Frutiger-Logo räumt auch keinen Preis ab. Der Verlag scheint zudem zu befürchten, die Leser könnten beim Lesen vergessen, wie ihre Zeitung heißt: Überall prangt mittig, versal und fett „Schleswig-Holstein am Sonntag“ im Seitenkopf, während sich der Titel der jeweiligen Rubrik in kursiven Kapitälchen am Innenrand verstecken muss — schlecht für die Orientierung.

Erste Anzeichen

Der Glamour von Print und Online.

[I]t used to be a given that when writers at Slate got an offer from a certain small category of print publications – including the New York Times, the Washington Post, Time magazine and maybe a few others – they would always go. Now it’s really the other way around.

Im Guardian redet Slate-Chef Jacob Weisberg darüber, was sich 2006 verändert hat, und warum die wichtigsten Papier-Zeitungen einfach weiterbestehen müssen.

Papierlinks

Verweise zwischen Zeitung und Website.

Da immer wieder über die Frage debattiert wird, ob Print-Inhalte eins zu eins oder doch lieber nur eins zu zwei ins Netz gestellt werden sollen: Auf der Titelseite der „Herald Tribune“ stehen heute vier Absätze über das Internet Governance Forum (das seltsame Gremium, das als Kompromiss nach dem UN-Internetgipfel entstanden ist). Und am Ende des Artikels: iht.com/tech – complete article online. Der vollständige Artikel, für jeden kostenlos im Netz zugänglich, hat 15 weitere Absätze.

Da stellt sich unter anderem die Frage, ob die Leser der papierenen Ausgabe sich nicht ärgern, dafür Geld zu bezahlen. Möglicherweise dann nicht, wenn der Papier-Artikel für den Durchschnittsleser schon informativ genug ist und der Online-Artikel sich an den besonders interessierten Leser wendet?