Premier tour

Präsidentschaftswahl in Frankreich.

Die französische Präsidentschaftswahl — für Menschen, die der französischen Sprache nicht hinreichend mächtig sind. Die ersten Prognosen gibt es, wenn die letzten Wahllokale in großen Städten schließen: um 20 Uhr.

Bei arte gibt es eine Sonderausgabe der Nachrichtensendung arte info (19.45 bis 20.40 Uhr), am späten Abend dann weitere Ergebnisse und Reaktionen, mit dem unvermeidlichen Daniel Cohn-Bendit (22.45 bis 23.15 Uhr).

Bei Phoenix gibt es eine lange Sondersendung (18.00 bis 22.00 Uhr) mit eingestreuten Porträts und Dokumentationen.

Für den Nachrichtenkanal France24 ist der Sonntag die erste große Bewährungsprobe. Die Dauerberichterstattung ist auch im Windows-Media-Livestream zu verfolgen. Sondersendungen stehen bei CNN und BBC World ebenfalls ab 20.00 Uhr auf dem Programm.

Im Netz gibt es (neben den üblichen Verdächtigen in Deutschland) viele Infos bei der Herald Tribune. Vielleicht reichen die Sprachkenntnisse ja, um auf den Seiten von Le Monde, Libération, Le Figaro oder France 2 wenigstens die aktuellen Zahlen zu finden.

(Und für die nächste Bundestagswahl möchte ich bitte so eine bunte Karte auch für die deutsche Blogosphäre haben. Was immer die genau tut und macht.)

Schatten und Licht

Kurz verlinkt.

Wäre der 1. April nicht schon so lange her, hielte ich diese energieeffiziente Farbpalette für einen Webdesigner-Scherz. Das neue Rezept zur Weltrettung also: Schwarzgoogeln. (via)

Während des Kommentars in den Tagesthemen wurde am Mittwoch erstmals Ki.Ka eingeblendet. Weil ja auch die zwölfjährige Carla Zeller aus Berlin kommentiert hat. (via)

Noch ein öffentlich-rechtlicher Link auf diesem nicht öffentlich-rechtlichen Privatblog: Das Medienmagazin Zapp ist fünf Jahre alt. Glückwunsch!

Darf ich das bloggen? Ein re:publica-Panel über Abmahnungen, Rechtsverletzungen in Blogs und Haftungsfragen mit Udo Vetter und Matthias Spielkamp zum Nachhören bei J!Cast. (via)

Schließlich die notwendige Portion Selbstreferentialität: Wie großartig es ist, wenn eine Diskussion nicht mit einem Artikel endet, sondern anfängt — wie hilfreich es ist, wenn der Autor und die Kommentatoren Dinge klarstellen, vor- und zurückrudern können — wie toll also Blogs sind, zeigt die Diskussion um den re:publica-Artikel von Martin Schöb, unter anderem auf seinem Blog.

Vollprogramm

BBC testet Alles-Recorder.

Eine brute-force-Lösung für das Problem, dass man trotz Recorders das Sehenswerte im Fernsehen verpasst, weil man das Gerät vorher nicht programmiert hat: alles aufzeichnen. Man nehme dazu eine Festplatte zu 3,2 Terabyte (also etwa 3.300 Gigabyte) und fülle sie schlichterdings mit allem, was auf 12 DVB-T-Kanälen binnen sieben Tagen läuft. Diesen TV-Recorder der Extraklasse hat die BBC getestet, berichtet Janko Röttgers bei NewTeeVee. Wo muss ich unterschreiben?

(Nebenher benennt Tom Loosemore, Leiter des Projekts BBC 2.0, in dem Artikel die praktischen Probleme, wenn ein Fernsehsender seine Archivinhalte ins Netz stellen will: „We couldn’t find a single program that was entirely BBC-owned“, sagt Loosemore.)

Verspielt

Anrufquiz-Vorschriften à la 9live.

Der 9live-Mutterkonzern ProSiebenSat.1 schlägt gerade einen Maßnahmenkatalog für Call-TV-Sendungen vor. Zu den vorgesehenen regelmäßigen Einblendungen „zur Verbesserung der Kommunikation“ zählen unter anderem „Niemand weiß, ob gerade Sie vom Hot-Button ausgewählt werden.“ und „Ob ein Rätsel schwer oder leicht ist, entscheiden Sie!“ (Stefan Niggemeier wertet immerhin die zufällige Vorauswahl zu jedem Zeitpunkt und das Ausspielen ausgelobter Gewinne als möglichen Fortschritt.)

Nur mal zum Vergleich — in Großbritannien hat der Selbstregulierer Icstis nach dem Anrufquiz-Skandal seine verschärften Regeln vorgestellt, die unter anderem vorschreiben:

  • Die Chance eines Anrufers, überhaupt ausgewählt zu werden, muss nahezu in Echtzeit transparent gemacht werden. Etwa durch eine aktuelle Einblendung, wie viele Leute es in den vergangenen 15 Minuten probiert haben.
  • Spätestens, wenn ein Zuschauer mehr als 10 britische Pfund an einem Tag vertelefoniert hat, muss er beim nächsten Anruf automatisch gewarnt werden, wie viel ihn seine Anrufe kosten — dann wieder bei 20 Pfund, 30 Pfund und so weiter.

Nur mal zum Vergleich — was, wenn ich die 49 Cent nicht in einen Anruf investiere, sondern in einen Spielautomaten stecke? Dann müsste dieser von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt zugelassen sein (§ 11 SpielV), zufällige Gewinnaussichten und für jeden Spieler gleiche Chancen bieten (§ 12 II b), nach einer Stunde Spielbetrieb eine mindestens fünfminütige Pause einlegen (§ 13 I Nr. 5) und Einsätze, Gewinne und Kasseninhalt laufend auslesbar erfassen (§ 13 I Nr. 8). Ein Aufkleber „Achten Sie auf Ihr Spielverhalten“ genügt da komischerweise nicht.

Zwei PDF-Dokumente zum Thema: