Deep Blue

Relaunch bei Focus Online.

Focus Online hat den lange erwarteten Relaunch nun hinter sich. Der mittlerweile obligatorische Relaunch-Artikel enthält auch ein Video, in dem die Neuerungen präsentiert werden. Erster Eindruck: deutlich übersichtlicher und schöner, wozu nicht nur das zweispaltige Design, sondern auch die neue Farbe blau beiträgt. Auch in München ist die Navigation nach oben gewandert, die Struktur deutlich entschlackt. Statt Unterunterunterressorts gibt es nur noch zwei Navigationsebenen, auf Klappmenüs wie bei Spiegel Online wird verzichtet.

Nicht ganz klar ist mir, wann nur die Uhrzeit, wann keine Uhrzeit, wann nur die Zahl der Kommentare und wann Uhrzeit und die Zahl der Kommentare über einem Bildteaser erscheinen.

Noch sind nicht alle neuen Features gestartet, schreibt Heiko Hebig. Was noch kommen könnte: In einem Medium-Magazin-Artikel vom November 2006 (mehr bei Peter Turi) versprach Focus-Online-Chef Jochen Wegner Möglichkeiten zu Individualisierung (in Kürze), Feeds für beliebige Teile des Angebots, Verschlagwortung unter den Artikeln, noch mehr Community, Nutzwert-Tools und neue Videoformate.

Continue reading

25 Farbfotos

Die leise Auffrischung der FAZ.

FAZ-Feuilleton zum Klimawandel Visuelle Opulenz und Frankfurter Allgemeine Zeitung waren bislang nicht gerade Synonyme. Die Sonntagszeitung ist zwar gerade als eine der bestgestalteten Zeitungen der Welt prämiert worden, aber die Auffrischung der werktäglichen FAZ verläuft behutsam. Kein kompletter Relaunch mit Trommelwirbel (und Protestschreiben), stattdessen werden Teile erneuert, neue Seitengestaltungen probiert. Und mit einmaligen Sonderseiten lernen die Leser, die Farbrezeptoren ihrer Netzhaut zu trainieren. Etwa beim Feuilleton-Schwerpunkt zum Klimawandel (Ausgabe vom 2.3.2007), mit 25 farbigen Fotos auf einer Doppelseite.

Wahre Größe

Der grüne Logo-Streit.

Neues Grünen-Logo mit Text Wahre Größe

Neues Parteilogo nach Kritik zurückgezogen, schreibt tagesschau.de. Bei Spiegel Online schläft der Typografie-Beauftragte:

Die eigens entworfene Schrift „Gruene Syntax“ lobte Roth derweil dafür, „dass sie irritiert und nicht Mainstream ist – so wie wir“. Das Auffälligste an der Schrift ist, dass sie serifenlos ist und der Buchstabe „e“ jeweils in halben Schwung endet, was den Blick auf sich zieht.

Erstens: Die Schrift im Logo ist DIN Mittel mit verstümmeltem „e“. Syntax hat damit nichts zu tun — das ist die Schrift, die bei den Grünen für längere Texte eingesetzt werden soll. Zweitens: Entworfen wurde Syntax 1968, also vor den Grünen und nicht für die Grünen. Die Partei hat lediglich eine Lizenz für ein Schriftpaket erworben.

Typografisches zum neuen Logo-Entwurf gibt es beim Fontblog:

Noch gibt es bei den Grünen die Materialien zum Download:

Eigene Meinung: Das Logo selbst ist so übel nicht und erinnert weder an eines der anderen Partei-Logos noch an das Erscheinungsbild einer bestimmten Firma. Absolut erstaunlich finde ich aber die Annahme, dass eine 55-prozentige Reduktion von Bündnis 90 im Logo ohne längere Selbstverständnis-Diskussion ablaufen würde.

Hydrantenmode

Hinweisschilder auf Esprit-Hosen.

Während Wortfeld-Leser schon seit 2003 mit Hydrantenshirts ihre Umwelt beeindrucken oder verwirren, ist mit der Weltfirma Esprit (Esprit-Allee 1, 40882 Ratingen) nun auch der Mainstream aufgewacht. Zum Beweis: die Gesäßtasche des Modells Beat Pant, Farbe „staubige Walnuss“.

Esprit-Hose mit Hydrantenschild-Tasche

(Sollte sich später herausstellen, dass Kim Jong Il zufällig heute in Deutschland war, habe ich ihn übrigens an der Esprit-Rolltreppe gesehen.)

Iranisch flaggen

Neue, alte und ganz neue Nationalflaggen.

Aus irgendeinem Grund nimmt die Zahl der an Autos befestigen Fahnen derzeit massiv zu. In Hamburg, wo Demonstrationen von Exil-Iranern Alltag sind, folgen allerdings wenige der Flagge von 1980 mit dem Allah-Symbol und den 22 Allahu-Akbar-Schriftzügen (linkes Bild). Stattdessen ist ab und an die alte persische Flagge mit Löwe und Sonne zu sehen (mittleres Bild).

Was aber, wenn man sich mit seiner Fahne weder für das Schah-Regime noch das Mullah-Regime entscheiden will? „Grünweißrot allein aber wird permanent mit Italien, Ungarn oder Mexiko verwechselt“, beklagt der deutsch-iranische Grünen-Politiker Omid Nouripour. Oder noch schlimmer: Nordrhein-Westfalen. Der Ausweg besteht für viele darin, einfach noch einmal in fetten schwarzen Buchstaben „Iran“ draufzuschreiben.

Iranische Flaggen (seit 1980, vor 1980, mit Iran-Schriftzug)

(Mehr Flaggenkunde übrigens im Bildblog.)