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Die neue PDS-Plakatschrift Corporate E.

Ein versonnener Gregor Gysi, ein staatsmännischer Oskar Lafontaine und vier Kandidaten, die auf Erststimmen hoffen — die in Linkspartei umbenannte PDS plakatiert jetzt auch elegante Schwarzweiß-Porträts ihrer Kandidaten. (Dabei fällt der Hinweis auf den Autor des Lafontaine-Slogans übrigens sehr dezent aus.)

Amüsant ist allerdings die Wahl der Schrift, in der die Linkspartei in DIN A1 etwa gegen die „Welt als Profizone“ wettert. Kurt Weidemanns Corporate E (Egyptienne) ist schließlich nicht nur engste Verwandte der FDP-Hausschrift Corporate S (Sans). Entworfen hat sie Weidemann für… Daimler-Benz.

Die Linkspartei also?

PDS vor der Umbenennung.

Linkspartei in Russisch-Brot-Buchstaben

Wie nützlich, dass jemand von der PDS-Jugendorganisation in Baden-Württemberg schon vor Jahren die Domain linkspartei.de reserviert hat. Schließlich will sich die PDS in „Die Linkspartei.“ umbenennen, wie Spiegel Online und tagesschau.de gerade eilends vermelden.
(Meine Design-Prognose: Ein Logo in schwarzer, kursiver Helvetica Inserat mit irgendetwas Rotem dabei.)

Nachtrag: Kurz vor 21 Uhr ist die Pressemitteilung auf dem PDS-Server. Kurz vor 22 Uhr ist das Verzeichnis /politik/dl-pds/ bereits gelöscht und durch /politik/dielinkspartei/ ersetzt.

Noch eins: dielinkspartei.de wurde heute von der PDS-Hausagentur DiG/Plus registriert.

Namensknabbereien

Die PDS-WASG-Allianz hat einen Namenskompromiss gefunden.

Handelsblatt-Blogger Julius Endert kolportiert, dass WASG- und PDS-Vorstand mittels Russisch Brot am Namen des Linksbündnisses gearbeitet haben, nachdem der erste Logo-Entwurf bei der WASG nicht auf Begeisterung gestoßen ist. Das reichlich verwirrende Ergebnis nach den Gesprächen:

Demokratische Linke - PDS in Russisch-Brot-Buchstaben

Auf Bundesebene benennt sich die PDS in „Demokratische Linke – PDS“ um, die Landesverbände können aber die letzten drei Buchstaben auch noch wegknabbern, wenn sie glauben, dass es hilft.
(Originalbild: Tom Harpel, Font: Bureau 23)

Nachtrag: Während bei der dpa Scrabble gespielt wird (Foto 1, Foto 2), hat sich das Handelsblatt echtes Gebäck besorgt (Artikel und Blog-Eintrag dazu). Guten Appetit!