Graue Noppen

Ein paar Links zum ZDF-Relaunch.

ZDF-Noppen Das ZDF erklärt die Änderungen (mit Bilderserie):
Mehr Übersicht, mehr Service

Achim Schaffrinna vom Design Tagebuch ist ziemlich begeistert:
ZDF.de sendet im neuen Design

DWDL freut sich über die verbesserte Suche:
Das neue ZDF.de im kurzen DWDL-Check

Georg Döller hat mitgerelauncht:
Geschafft – in allen Belangen

Medienpirat Peer Schader hat ein Testbild entdeckt:
Wie ich das ZDF pleite streame

(Die ZDF Mediathek soll auch noch in diesem Jahr einen Relaunch bekommen.)

Deep Blue

Relaunch bei Focus Online.

Focus Online hat den lange erwarteten Relaunch nun hinter sich. Der mittlerweile obligatorische Relaunch-Artikel enthält auch ein Video, in dem die Neuerungen präsentiert werden. Erster Eindruck: deutlich übersichtlicher und schöner, wozu nicht nur das zweispaltige Design, sondern auch die neue Farbe blau beiträgt. Auch in München ist die Navigation nach oben gewandert, die Struktur deutlich entschlackt. Statt Unterunterunterressorts gibt es nur noch zwei Navigationsebenen, auf Klappmenüs wie bei Spiegel Online wird verzichtet.

Nicht ganz klar ist mir, wann nur die Uhrzeit, wann keine Uhrzeit, wann nur die Zahl der Kommentare und wann Uhrzeit und die Zahl der Kommentare über einem Bildteaser erscheinen.

Noch sind nicht alle neuen Features gestartet, schreibt Heiko Hebig. Was noch kommen könnte: In einem Medium-Magazin-Artikel vom November 2006 (mehr bei Peter Turi) versprach Focus-Online-Chef Jochen Wegner Möglichkeiten zu Individualisierung (in Kürze), Feeds für beliebige Teile des Angebots, Verschlagwortung unter den Artikeln, noch mehr Community, Nutzwert-Tools und neue Videoformate.

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Zappeln

Merkwürdige Hamburger Zeitungs-Websites.

Auf der Startseite der Hamburger Morgenpost: „Voscherau lässt seine Parteigenossen zappeln“.
Auf der Startseite des Hamburger Abendblatts: „Warten auf Voscherau – Hamburger SPD hofft auf neuen Kandidaten“.

Und das um 22 Uhr, etwa zweieinhalb Stunden nach Voscheraus Absage. Wach sind nur die überregionalen Nachrichtenportale wie tagesschau.de (mit Link auf NDR Online), Spiegel Online, Welt Online, Zeit Online (dank des Tagesspiegels), sueddeutsche.de, selbst der Bild-Ticker. Es passieren dramatische Dinge in Hamburg, und die Tageszeitungen der Stadt arbeiten anscheinend nur noch für die Druckausgabe. Merkwürdig.

(Transparenz-Hinweis: Der NDR ist mein Arbeitgeber, dies ist mein privates Blog.)

Im Kosmodrom

Online-Relaunch bei der Welt.

Da es Thomas Gigold bei Medienrauschen schon ausführlich aufgeschrieben hat, hier nur in Kürze: In den nächsten Tagen kommt der Welt.de-Relaunch (dann unter der Marke „Welt Online“). Unter anderem geplant:

  • Alle Artikel sind ohne Registrierung kommentierbar — Captchas und gegebenfalls nachträgliche Moderation sollen genügen.
  • Inhalte von Wettbewerbern sind unter „2. Meinung“ prominent zu finden.
  • Das Audio-Angebot umfasst unter anderem Reportage-, Wissenschafts-, Satire- und Medien-Podcasts.
  • Das Video-Angebot startet mit eigenen Nachrichten, Kunst (einfallsreich.tv), Hollywood sowie Genuss + Stil.
  • Fünf externe Blogger ergänzen die redaktionseigenen Blogs, darunter Don Dahlmann, Christoph Dowe und Tim Bonnemann.
  • Fast schon Web-2.0-Standard: RSS-Feeds für alle Ressorts, Schlagwort-Wolken, Leser-Favoriten; dazu einzelne Möglichkeiten zur Individualisierung.

Ein großer Schritt für die Menschheit? Beim Blick zurück wird klar, dass Welt.de 1998/1999 online meilenweit vor anderen überregionalen Tageszeitungen wie FAZ und SZ liegt.

Die Welt von 1996 bis 2006

Ein kleines Audio-Angebot gibt es schon Ende 1999 (archiviert), wenige Monate danach startet ein englischsprachiges Berlin-Portal (archiviert). Die Ausgründung einer Welt Online AG scheint damals möglich, doch dann klappt die Euphorie für Internetfirmen geräuschvoll in sich zusammen und der Axel Springer Verlag verliert vorerst sein Zutrauen ins Netz. Das zehnjährige Jubiläum am 17. Mai 2005 erlebt nur ein kleines Team.

Beim Verlag ist der Tatendrang nun wieder da: Springer-Vorstandschef und Ex-Welt-Chefredakteur Mathias Döpfner tönt, Welt Online solle „eine, wenn nicht sogar die führende nachrichten- und serviceorientierte Website Deutschlands werden“. Die Zahl der Onliner ist wieder deutlich gewachsen, ein 400-Quadratmeter-Newsroom eingerichtet und die Devise „online first!“ ausgegeben (mit wechselndem Erfolg).

Belebende Konkurrenz für Platzhirsch und Tortenverteiler Spiegel Online ist wünschenswert, ebenso wie Video-Inhalte, die nicht nur aus dem Hause Reuters stammen. Derzeit stehen bei Welt.de noch 33 Links zu klickkräftigen Bildergalerien auf der Startseite, von „Knut – ein Eisbärenleben beginnt“ bis „Eva Herzigova: Die Karriere der Miss Wonderbra“. Der Idee, an deren Stelle künftig unter anderem Links zur direkten Konkurrenz zu platzieren, wünsche ich so viel Erfolg, dass diese Gelassenheit auf andere Online-Angebote abfärbt.

Nachtrag: Falk Lüke berichtet ausführlich über den Besuch bei der Welt. (Mein Regenschirm ist übrigens undurchleuchtet geblieben.) Und Steffen Büffel verspricht auch noch ein Resümee.