Observiert
Relaunch-Effekte bei Guardian und Observer.
In der FAZ am Freitag stand am Ende einer Meldung über einen Chefwechsel bei der britischen Sonntagszeitung Observer Folgendes:
Der „Guardian“ hat seit der teuren Umstellung auf das Berliner Format an Auflage verloren. Der „Observer“ legte dagegen deutlich an Auflage zu.
Tatsächlich? Die Guardian-Auflage hat in den Monaten nach der Umstellung die 400.000er-Grenze überschritten, seither sind es zwischen 360.000 und 380.000 Exemplare (ABC-Zahlen). Im halben Jahr vor dem Relaunch lag die Auflage durchschnittlich bei 337.000 Exemplaren.
Der Observer hat erst im Januar auf das Berliner Format umgestellt und von dem Relaunch deutlich mehr profitiert: Die Auflage schnellte im Januar 2006 auf 542.000 Exemplare hoch. Mittlerweile sind es 430.000 bis 480.000. Wieder zum Vergleich: Im halben Jahr vor dem Relaunch waren es durchschnittlich 410.000 Exemplare.
Anders gesagt: Direkt nach dem Relaunch haben beide Zeitungen deutlich zugelegt, dieses Plus ist mittlerweile wieder etwas abgeschmolzen, aber die Auflage ist höher als zuvor. Den Gegensatz, den die FAZ-Journalistin aufstellt, kann ich nicht ganz nachvollziehen.