Zukunftswärts!

Gibt es einen Weg, wie MT Beiträge in der Zukunft publiziert?

E-Mails in die Zukunft schreiben: Kein Problem. Aber es gibt offenbar immer noch keine elegante Lösung, bei Movable Type Einträge zu schreiben, die erst zu einem festgesetzten Termin erscheinen. Scriptygoddess hat einen Trick, wie der Eintrag dank PHP nicht auf der Indexseite erscheint, aber im RSS-Feed taucht die Botschaft aus der Zukunft schon verfrüht auf.

Bräuchte man dazu nicht einfach 1. eine Eingabemaske, 2. ein Skript, das die Daten nicht sofort losschickt, sondern zwischenspeichert, und 3. einen Cronjob, der die Daten am gewünschten Termin per XML-RPC an das jeweilige Weblog sendet (evtl. ausgelagert)? Wenn es tatsächlich so geht, könnte man diesen Dienst sogar als Service auf anderen Seiten (wink!) bereithalten. Oder gibt es ein solches Skript doch schon irgendwo?

Update: Eine Möglichkeit ist, bei Mail to the Future eine Mail zu schreiben, die zur gewünschten Zeit an die Mail-to-Blog-Schnittstelle von Blogg.de geschickt wird. Nachteile: Doppelte Abhängigkeit, doppelte Werbe-Zusätze, Zeitangaben in pazifischer Zeit, Probleme mit HTML-Codes — keine Lösung auf Dauer.

VeriSign gibt vorerst nach

VeriSign hat sich ICANN gebeugt und Sitefinder vorläufig abgeschaltet

Die Chronologie der Ereignisse:

  • 15.9.2003: VeriSign gibt bekannt, dass Anfragen auf unregistrierte Domains unter .com und .net künftig auf VeriSigns Sitefinder umgeleitet werden.
  • 19.9.2003: ICANN bittet VeriSign, den Dienst vorläufig einzustellen.
  • 19.9.2003: Das Internet Architecture Board (IAB) nimmt Stellung zu Sitefinder und nennt eine Reihe technischer Probleme.
  • 21.9.2003: VeriSign lehnt ICANNs Bitte ab, stellt ein eigenes Technical Review Panel auf.
  • 22.9.2003: ICANNs Komitee für Sicherheit und Stabilität (SecSAC) empfiehlt ebenfalls eine vorläufige Einstellung von Sitefinder.
  • 26.9.2003: ICANN eröffnet die Möglichkeit, online Kommentare abzugeben. Eine Anti-Sitefinder-Petition wird über 17.000 Mal unterschrieben.
  • 30.9.2003: ICANN kündigt eine Sondersitzung des Sicherheitskomitees in Washington an.
  • 3.10.2003: ICANN setzt ein Ultimatum: Der bisherige Zustand muss bis zum 4.10.2003, 18:00 Uhr wieder hergestellt werden. VeriSign bittet um drei Tage Aufschub, ICANN lehnt ab. VeriSign gibt bekannt, dass man dem Ultimatum folgen wird.

Das könnte tatsächlich Episode I gewesen sein. ICANN hat in dieser Sache Unterstützung von weiten Teilen der Netzgemeinde — Technik, Wirtschaft und Nutzer –, Unterstützung durch US-Politiker kommt eventuell nach der Anhörung in Washington.

Spannend sind die rechtlichen Argumente in ICANNs Ultimatum:

  • violation of the Code of Conduct and equal access provisions
  • failure to comply with the obligation to act as a neutral registry service provider
  • failure to comply with the Registry Registrar Protocol
  • failure to comply with domain registration provisions, and
  • provision of an unauthorized Registry Service.

Update: Ist Sitefinder nun offline oder nicht? Jein. Die Sitefinder-Webseiten selbst sind nicht verschwunden, sondern nur die Wildcard-Weiterleitung in den A-Records. Bis diese Änderung aber zu allen Nameservern durchgedrungen ist, kann es noch dauern — an einigen Stellen ist die Umleitung schon nicht mehr sichtbar.

Kompaktblätter für die U-Bahn

Wortfeld zeigt exklusiv, wie die FAZ im Kompaktformat aussieht.

Kompaktausgabe FAZ ;)Die britische Tageszeitung Independent gibt es jetzt in zwei Formaten, zumindest in London: Neben dem üblichen Zeitungsformat gibt es die Zeitung auch im Miniformat, das sonst Boulevard-Blätter im Straßenverkauf nutzen. Der Leser hat die Wahl, der Inhalt ist bei beiden Varianten gleich. Ein Zukunftsmodell für deutsche Zeitungen? Wortfeld hat weltexklusiv den Prototypen der FAZ-Kompaktausgabe.

Aus dem Briefkasten

Kein Dekostoff für ein Chemnitzer Gardinenatelier.

Ein Chemnitzer Gardinenatelier hat über das Feedbackformular meiner Homepage kommentarlos 4,50 Meter Dekostoff Conga 1462957 in der Farbe 8900 bestellt. Das gibt’s aber nicht bei mir, sondern — wie eine Google-Suche ergibt — beim schwedischen Anbieter Ludvig Svensson. Doch auch dort wird man Bestellungen vermutlich nicht durch das Feedbackformular entgegennehmen. Das alles wollte ich dem Gardinenatelier eigentlich per E-Mail erklären, aber der Anfang der Mailadresse hätte mich stutzig machen sollen: www.gardinenatelieranke@xxxxxxx? Kein Conga für Chemnitz.

Per Spam-Mail wird mir ein tolles Angebot gemacht: Database of URLs of ALL websites (1.9 million) listed on the Google.com directory is on sale! Ich bin begeistert, lehne aber dankend ab. Die Daten stehen bereits kostenlos im Netz.

RegTP statt DENIC? Feedback!

Die CDU/CSU-Internetsprecherin reagiert auf den Formbrief.

55-Cent-Briefmarke
Neues in Sachen Domainregulierung: Jan Kretschmer hat seinen Brief an Martina Krogmann, die Internet-Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion geschickt. Jetzt hat er Post bekommen:

Kurzzusammenfassung:
„Problem bekannt — nach letzten Entwurf des BM für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) nochmals verschärft — eindeutige Aussprache für die Regulierung durch RegTP — unionsregierte Ländern kümmern sich mittels Arbeitsgruppe „Telekommunikation“ um die Sache — wir bleiben in Kontakt“

Offensichtlich müssen noch mehr Abgeordnete von den Internetnutzern und Domaininhabern hören, dass sie „.de“ nicht in die Hand einer Behörde geben wollen. 55 Cent fürs deutsche Netz!