Äpfel, Birnen und Domains

Deutschland hat die meisten Websites in der OECD. Wirklich?

Derzeit greifen verschiedene Medien eine OECD-Studie auf, nach der die Zahl der Websites pro 1000 Einwohner in Deutschland am höchsten ist. Mutmaßung der FTD: T-Online-Homepages spielen dabei eine Rolle. In der dpa-Meldung ist dagegen verwirrenderweise von „registrierten Internet-Adressen“ die Rede, woraus bei einigen Medien „Domains“ wird.

Datengrundlage ist Netcrafts Web Server Survey, der eigentlich die Marktanteile der verschiedenen Servertypen feststellt. Die OECD nutzt diese Daten und die Zahl der IP-Adressen, um die Zahl der aktiven Websites pro Domain und die Zahl der Websites pro Land auszurechnen; die Methodologie wird online nicht erklärt. Daher ist ein bisschen Skepsis gegenüber den Daten wohl angebracht: Aus der hohen Zahl von fast sieben Millionen .de-Domains kann man schwerlich auf deutsche Websites unter anderen Domainendungen (com, net, org, info, tv), auf Hostdiensten (blogspot.com, typepad.com, antville.org) noch in Unterverzeichnissen (home.t-online.de/user/) schließen. Und das gilt für die übrigen Länder natürlich ebenso.