Immergleiche Symbolbilder

Weg von Justitia, Polizeiautotüren und Zombiekaninchen.

Der Holz-Tanklaster, den n-tv.de als Symbolbild für einen tödlichen Verkehrsunfall verwendet hat, hat es mittlerweile auf eine Reihe deutschsprachiger Medienblogs geschafft. Zufällig beschäftigt sich Pete Clifton, der Chef der BBC-News-Website, in seiner Kolumne ebenfalls mit Bildern und Bildunterschriften. Er verweist dabei auf das Weblog Headless Zombie Bunny, in dem es ausschließlich um schlechte Bilder bei news.bbc.co.uk geht. Clifton zählt ein paar der Archivbilder auf, die immer wieder den Weg ins Angebot finden: „police car doors, scales of justice, unhappy children sitting on doorsteps, cow looking over fence, anonymous gay couple holding hands“. Ohne Justitia-Symbolbilder geht es auch in Deutschland nicht. Clifton: „In the longer term, how about getting users to send in the pictures?“ Flickr als Konkurrenz zum traditionellen Bildarchiv?

Transparenz bei der BBC

Seit dem Fall Kelly hat sich einiges getan.

Die britischen Kollegen haben seit dem Fall David Kelly einige vorbildliche Wege gefunden, der Öffentlichkeit die Entscheidungsprozesse bei der BBC zugänglicher und transparenter zu machen. Beispielsweise, indem sie Fragen zur Papst-Berichterstattung beantworten. Beispielsweise, indem sie ihre Richtlinien zur Wahlberichterstattung 2005 veröffentlichen. Auf der Newswatch-Seite veröffentlicht die BBC sogar eine aufgeschlüsselte Statistik der Programmbeschwerden, greift dabei einzelne heraus und erklärt, wie sie weiter verfährt.

Hinter den BBC-Kulissen

Pete Cliftons Kolumne bei BBC News Online.

Pete Clifton, der Chef der BBC-News-Website, schreibt jetzt regelmäßig eine Kolumne mit dem Titel From the editor’s desktop. Für gewöhnlich widmet er sich dabei in lockerem Tonfall Themen wie Hyperlinks im Text und dem Kampf gegen Tippfehler, aber auch der Frage, was man den Lesern an verstörenden Bildern und Texten zumuten kann. Diesmal geht es natürlich auch um die geplante Streichung von 2.000 Stellen bei der BBC.

Nachtrag: Die BBC-Berichterstattung über sich selbst ist übrigens nicht perfekt, aber nach meinem Eindruck im Branchenvergleich vorbildlich. Ein besonders amüsantes Beispiel: „The BBC was unavailable for comment“ in einem BBC-Artikel.

Fernsehen flüchtig speichern

Die BBC testet einen Internet Media Player.

Die BBC macht derzeit einen Probelauf mit einem Internet-Medienplayer namens iMP: Ausgewählte Testnutzer können mit einem Programmführer auswählen, welche Radio- und Fernsehsendungen in den vergangenen und kommenden sieben Tagen sie downloaden oder für den Download vormerken wollen. Um die Kosten für die Übertragung überschaubar zu halten, nutzt die BBC das Peer-to-Peer-Prinzip. Allerdings sind die Sendungen mit DRM-Codes versehen: Sie lassen sich nur in einem bestimmten Zeitraum schauen. Der iMP soll also eher kein Ersatz für einen Videorecorder sein, sondern das Fernsehen und Radiohören flexibler machen — nicht dauerhaft speichern, aber auch nicht verpassen.

Links zum Thema:
The Register: BBC ponders P2P distribution (17.02.04)
Digital Lifestyles: More details of BBC iMP revealed – All content DRM’d (26.02.04)
Telepolis: Internet-TV auf Abruf (06.05.04)
Telepolis: Das Filesharing-Zeitalter hat gerade erst begonnen (26.06.04)
Media Guardian: The BBC wizardry set to make waves (23.08.04)

Philip Graf evaluiert BBC Online

Der Graf-Bericht untersucht das Onlineangebot im Regierungsauftrag.

Tom Coates hat bei Plasticbag eine sehr lange Zusammenfassung eines noch viel längeren Berichts veröffentlicht, in dem Philip Graf, Ex-Chef der Trinity-Mirror-Zeitungsgruppe, BBC Online im Auftrag der britischen Regierung evaluiert. Der Graf-Bericht ist Teil des Verfahrens um die BBC-Charta, die 2006 ausläuft und erneuert werden soll. BBC Online berichtet ebenfalls über den Bericht und seine Auswirkungen — dort fällt die Zusammenfassung deutlich kürzer aus.