Lesestoff

Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2007.

Die neue ARD/ZDF-Onlinestudie ist da. Ausführliche Interpretationen der Zahlen gibt es wie immer in der Fachzeitschrift Media Perspektiven. Hier gibt es nur ein paar Splitter:

  • 3 Prozent der deutschen Offliner sagen, dass sie wissen, was ein Blog ist. 15 Prozent haben schon mal davon gehört, 82 Prozent noch nicht. (51 Prozent der Offliner sagen, die Bedeutung des Internets werde völlig überschätzt.)
  • 73 Prozent der 14- bis 19-jährigen Internetnutzer verwenden Instant Messaging. In der Altersgruppe 20 bis 29 Jahre ist es jeder zweite, von 30 bis 39 Jahren nur noch jeder siebte.
  • 41 Prozent der männlichen Internetnutzer sind auf Videoportalen wie YouTube unterwegs (täglich, wöchentlich oder seltener). Unter den Internetnutzerinnen sind es dagegen nur 26 Prozent.
  • 21 Prozent der Internetnutzer haben eine Webcam.
  • 26 Prozent der Internetnutzer haben keine Ahnung, wie schnell ihre DSL-Verbindung genau ist.

Inhalte vom Himmel

Wortfetzen vom Mainzer Mediendisput.

Die Zitate aus einer ausführlichen Rede, die es in eine Agenturmeldung schaffen, sind oftmals nicht unbedingt die repräsentativsten, sondern die knackigsten. Diesen Funken Hoffnung bewahre ich mir, wenn ich lese, was der Hamburger Journalistik-Professor Siegfried Weischenberg auf dem 11. Mainzer Mediendisput gesagt haben soll. (Der Mediendisput wird von der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, der dortigen Landesmedienanstalt und der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung veranstaltet. Medienpartner sind SWR und ZDF, es mischen aber auch einige führende Leute vom Netzwerk Recherche mit.)

Laut dpa sagte Weischenberg, dass viele neue Medienangebote im Netz zu Unrecht als Gratisleistungen gälten. „Man tut, als wenn die Inhalte vom Himmel fallen würden.“ Tatsächlich, so Weischenberg, sei ein großer Teil des Webangebots nichts anderes als ein „Recycling auf der Basis von geistigem Diebstahl“. In dem Stil geht es weiter — von der potenziellen Übernahme der Wikipedia durch Google (?!) bis zum misslungenen Vergleich des Web 2.0 mit einem „interaktiven U-Boot“ (?!). Ich befürchte, dass er dafür viel Applaus bekommen hat.

Viel erfrischender ist das, was der designierte ARD-Vorsitzende Fritz Raff erzählt hat. Die ARD habe vielleicht „durch Behäbigkeit und Verkrustung“ jüngere, kreative Mitarbeiter abgeschreckt. Die Digitalisierung biete auch die Chance, wieder „Leute ausprobieren und machen zu lassen“. Und dann die kleine Drohung, dass die ARD auf der Höhe der Zeit bleiben müsse. Andernfalls werde „das öffentlich-rechtliche System in zehn Jahren marginalisiert“.

Disclaimer: Mein Arbeitgeber ist eine ARD-Anstalt, mithin ist meine Arroganz genetisch verankert.

ARD: Podcasts und Jahrbuch

Angebote auf einen Blick.

Für die Lexikographen vom New Oxford American Dictionary ist „Podcast“ das Wort des Jahres. Und wie es der Zufall will, hat ARD.de gerade zusammengetragen, was die Landesrundfunkanstalten, Deutsche Welle, Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur alles an Radio zum Mitnehmen anbieten: Unter ard.de/podcast ist eine Übersicht mit allen Links zu finden. Digiradio.ch hat ebenfalls eine lange Liste mit Podcast-Angeboten von Rundfunkstationen, nicht nur in der Bundesrepublik.

Ein wichtiger Nachtrag noch: Natürlich nicht nur Radio zum Mitnehmen, inzwischen auch Fernsehen. Die Tagesschau hat einen täglichen Video-Podcast und diesen Monat einen speziellen Advents-Video-Podcast mit den besten Versprechern. Der MDR bietet sein Wissenschaftsmagazin Echt! ebenfalls als Video-Podcast an (Feed, iTunes-Link).

Bei dieser Gelegenheit: Das ARD-Jahrbuch 2005 ist erschienen — und Artikel, Finanzberichte, aber auch Hörfunk- und Fernsehstatistiken sind fast komplett online als PDF-Dateien.

ARD-Sportblog gestartet

Boris Inanici bloggt die Fußball-Nationalmannschaft.

WDR und Deutsche Welle haben bereits vom Weltjugendtag gebloggt, jetzt folgt ein weiteres öffentlich-rechtliches Weblog aus Köln: das ARD-Sportblog. Wenn die Fußball-Nationalmannschaft unterwegs ist, meldet sich Reporter Boris Inanici zu Wort. Die technische Plattform ist übrigens Movable Type von Six Apart. Warum aus Köln? Auch bei den Onlineangeboten teilen sich die ARD-Anstalten die Aufgaben, und für sport.ARD.de hat der WDR die Federführung. (Via Georg Berg.)

Wanken die Offliner?

Die ARD/ZDF-Online-Studie 2005.

In Media Perspektiven sind die Ergebnisse der neuesten ARD/ZDF-Studien zur Onlinenutzung zusammengefasst. Die Volltexte sind dabei jeweils PDF-Dokumente: