Finis

Potter-Heptalogie ausgelesen.

Heute, 10:53 Uhr:


(YouTube-Direktlink)

Heute, 21:07 Uhr: Keine Angst mehr vor Spoilern, endlich. Allen anderen noch viel Vergnügen!

Jetztterror

Klagelied eines Möchtegern-Zeitsouveräns.

Fing doch gut an: Briefe, die viel günstiger als Auslandsgespräche über Zeitzonen hinweg sausten, aufzusammeln bei passender Gelegenheit in jeder elektronischen Oase. Foren, in denen der Anwesende auf die Beiträge der Abwesenden antwortete und daraus ein gedehntes Gespräche entstand. Lagerstätten von Bildern, später auch Tönen, später bewegten Bildern, die auf vorbeispazierende Nutzer warteten. Weblogs. Der On-demand-Nutzer, der Zeitsouverän.

Es ging schon schief, als der Chat erfunden wurde.

Jetztterror — be here now. Mittlerweile fühlt es sich an, als sei E-Mail für die jüngste Nutzergeneration bloß papierloses Telefax. Eine spamverseuchte Schnittstelle zu denen, die das mit dem „instant“ nicht richtig hinbekommen. Und das waren für das untergehende Abendland doch bloß die Aufwärmübungen. Dann wäre da Twitter und seine Klone fürs Mikrobloggen im Present Continuous: What are you doing, genau jetzt? Der Facebook-Status ist ein weiterer Totmannknopf: Bewegt der Nutzer sich noch? Und nun zunehmend das: Video mit Halbwertzeit Null — gesendet wird live. Selbst wenn dabei fast ohne Konzept, fast ohne Licht und fast ohne kalte Getränke etwas ziemlich Amüsantes herauskommt: Hoffentlich ist das, was da gerade leise die Haustür hinter sich schließt, nicht der Traum vom Wenn’s-gerade-passt-Internet.

Diverses

Fünf Absätze zwischendurch.

Erstens: Zur Zielgruppe eines Warhammer-40.000-Fanfilms gehöre ich wirklich nicht. Aber Damnatus ist ein interessanter Fall: Fans in Deutschland haben einen Film gedreht, der auf Figuren und Geschichten eines britischen Spieleherstellers basiert. Und da kommt dann der Unterschied zwischen Copyright, anglo-amerikanisch, und Urheberrecht, kontinentaleuropäisch, zum Tragen: Der Spielefirma macht offenbar Angst, dass die Fans ein unveräußerliches Urheberrecht an ihrem Film haben — und sie verbietet alle Fan-Filme. (Via und mehr bei Medienrauschen.)

Zweitens: Freundlicherweise weist man mich darauf hin, dass der Hamburger Landesbetrieb Verkehr jetzt individuelle Ausnahmegenehmigungen für Segways erteilt. Fein, da fehlt mir jetzt ja nur noch eins. Ein Segway.

Drittens: „Mir ist noch wichtig, dass wir gegen die Beach-Clubs antreten wollen — mit dem ersten Mulchclub, der zu einem späteren Zeitpunkt eröffnet wird.“ (Sagt Clubbetreiber Rocko Schamoni.)

Viertens: Warum die FAZ-Medienseite online unter dieser URL auch für Nicht-Abonnenten ohne Anmeldung zu lesen ist, weiß ich nicht.

Fünftens: Manchmal hat Kate Bush einen Albtraum.

Eingebettet

Wo Online-Videos hingehören.

Pete Clifton, der Chef von BBC News Interactive, über Online-Videos und ihre Platzierung:

The results from the trial we did with embedded video were hugely positive in terms of the conversion rate of people reading the stories and watching the video. With the embedded video, up to 40 per cent of people were watching it. In its normal format, when you watch it in a different place [in a standalone player], it’s about two per cent.

Also: Videos in die passende Geschichte, nicht (nur) ins Multimedia-Depot. Außerdem plädiert Clifton dafür, Video nicht als Selbstzweck zu betrachten und für alle Themen einzusetzen, sondern lieber gezielt.

(Gefunden, wieder einmal, bei NewTeeVee, das ohnehin Pflichtlektüre in Sachen Online-Video ist.)

Fangfragen

Frage-Antwort-Portale in Korea und Russland.

Warum Google in Korea trotz des bunteren Designs keinen hohen Marktanteil hat und wie koreanische Suchportale selbst für Inhalte sorgen, erklärt der Herald-Tribune-Artikel Crowd’s wisdom helps South Korean search engine beat Google and Yahoo: Fragen und Antworten scheinen ein großer Teil des Erfolgsrezepts zu sein.

Google versucht mittlerweile im dritten Anlauf, einen erfolgreichen Frage-Antwort-Dienst hinzubekommen. Ende Juni ist das neue System, das sowohl Fragen als auch Antworten mit Punkten belohnt, zunächst in Russland gestartet. Alex Kosorukoff hat sich otvety.google.ru einmal angesehen.