Pseudonyme Gewinner

Schweizer Pendlerblog produziert Bekennervideo.

Logo des Pendlerblog-Bekennervideos Auch für den ersten Swiss Blog Award in der Kategorie „Rookie“ ist das Pendlerblog nicht bereit, die eigene Anonymität aufzugeben — und schickt stattdessen lieber ein Bekennervideo. (Pendlerblog hat die Schweizer Gratiszeitung 20 Minuten im Visier, insbesondere die dort muntere Beziehung zwischen redaktionellem Inhalt und Werbung.) Glückwunsch auch an Don’t mention the skiing (Bestes Blog) und scanblog (Multimedia-Preis).

Kunstharzripping

Zeit Wissen stiftet zum Schallplattenabguss an.

Schallplatte Während die Phonoverbände die digitale Privatkopie am liebsten ganz verboten sehen, gibt Zeit Wissen in einer Bildergalerie auch noch Tipps, wie man mit Fensterkitt, Silikon und Kunstharz die eigene Schallplattensammlung kopieren kann. Dazu ein mutiger Link zum Kautschuk- und Polyurethan-Fachhändler — wenn der Phonoverband das mitbekommt, gibt es bestimmt bald Gema-Gerätevergütungen auf Fensterkitt.

Wirmedien-Konferenz

Berichte aus London von We Media 2006.

Ausschnitt aus Dan Gillmors Buch We the Media Bei onlinejournalismus.de berichtet Matthias Spielkamp von der zweitägigen WeMedia-Konferenz aus London: über das Panel The Power of Trust (dazu auch die erwähnte Befragung), die Diskussion mit Kofi-Annan-Sonderberater Nitin Desai und die Rolle von SMS in Asien (nicht zu vergessen: die Rolle von Anzugträgern mit Mikrofongewalt bei Konferenzen).
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Medienmisstrauen

Eine Vergleichsstudie von GlobeScan.

Balkengrafik auf Papier Die Deutschen haben angeblich weniger Vertrauen in die Medien als die Nigerianer, Indonesier, Inder, Ägypter, US-Amerikaner, Russen, Briten, Südkoreaner und Brasilianer. Nach der GlobeScan-Studie im Auftrag von BBC, Reuters und Media Center ist das Vertrauen seit der letzten Befragung im Jahr 2002 sogar noch gesunken in Deutschland, von 49 Prozent auf 43 Prozent. Erstaunlicherweise wird aber nicht abgeschaltet: Die Studie sieht die Deutschen als „exceptionally enthusiastic consumers of news“. In den zehn Ländern der Studie „Trust in the Media“ wurden gut 10.000 Menschen befragt, auch nach Weblogs: Fast überall gelten sie als am wenigsten vertrauenswürdig — Süd-Korea ist die Ausnahme.

Ein Blick in den Fragebogen-Teil macht mich allerdings skeptisch. Zunächst wird gefragt, ob Regierung oder Medien „im besten Interesse unserer Gesellschaft handeln“. Das Wort „vertrauen“ kommt zwar in der Fragestellung vor, aber nicht im Kern. Die zweite zentrale Frage lautet, ob die folgenden Medien den Befragten mit den gewünschten Nachrichten und Informationen über das Zeitgeschehen versorgen. Der Satz wird zwar wieder mit dem Wort „vertrauen“ gebildet — aber ob ich Weblogs grundsätzlich vertraue oder ob sie mich mit den gewünschten Nachrichten versorgen, sind doch zwei sehr unterschiedliche Dinge.

Statt auf die angeblichen Vertrauensfragen lohnt sich eher der Blick auf den Vergleich der Mediennutzung: Für jeden dritten Südkoreaner ist das Internet die wichtigste Nachrichtenquelle, in Deutschland sind es immerhin elf Prozent. Und dahinter verbergen sich deutliche Unterschiede zwischen den Generationen.

Militant oder terroristisch?

BBC-Nahost-Berichterstattung unter der Lupe.

Ausschnitt einer Karte der israelischen und palästinensischen Gebiete Der Auslandskorrespondent zu nah dran am Geschehen, die ferne Zentrale dagegen objektiv-distanziert? Bei der BBC ist es eher umgekehrt, zumindest scheint das in einem Bericht über den israelisch-palästinensischen Konflikt durch. Mit Inhaltsanalysen, qualitativen Interviews und repräsentativen Befragungen hat ein unabhängiges Panel im Auftrag des BBC-Kontrollgremiums versucht, die Unparteilichkeit der Berichterstattung zu beurteilen. Kritik kommt von beiden Seiten, aber zumindest die befragten Briten halten die BBC-Berichte für besonders unparteilich. Das Panel ist überwiegend zufrieden, sieht aber Raum für deutliche Verbesserung — mehr historischen Kontext, mehr Interpretation und Analyse.
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