Gestern gehört

Hamburger Bloggertreffen in der Marktstube.

Von Gaststar Loïc über prominente Politblogger in Frankreich (Ex-Finanzminister Dominique Strauss-Kahn, Regierungssprecher Jean-François Copé) und mehrsprachige Weblogs, von Jürgen über das Mirow-Blog und politisches CRM, von Martina über Gruftieblogger und das Vermissen defekter Mailinglisten, von Nico (Fotos!) über die CeBIT früher und unverständige Unternehmen heute. Und jetzt lese ich hoffentlich alles, was ich gestern verpasst habe.

Internet killed the radio station

Das Schweizer Radio International geht von der Kurzwelle ins Web.

Das Schweizer Radio International (SRI) verabschiedet sich bis Ende 2004 von der Kurzwelle und setzt auf das Internet — nicht um ein Hörfunkprogramm zu streamen, sondern um auf Webinhalte umzustellen. Mehr darüber findet sich in einer Studie des Schweizer Bundesamts für Kommunikation, die nebenher mit Satellitenradio abrechnet. Ein kleines Problem gibt es noch: Braucht jemand einen 500-kW-Kurzwellensender?

Nachtrag: Die Berner Gazette mahnt zu Recht an, dass auch die Proteste gegen den Stellenabbau zum Kontext gehören.

Dot-Root lebt!

Eine ziemlich unbekannte Top-Level-Domain kommt ans Licht.

Gerade heute habe ich jemandem die Top-Level-Domain .aero vorgestellt („Wie, und dann gar nichts dahinter?“), unter .name ist mir bislang erst ein Anwender über den Weg gelaufen, die .nato-Geschichte habe ich gelesen, aber .root kannte ich noch nicht: Es gibt eine Top-Level-Domain mit diesem Namen, die das Ende der Rootzone-Datei markiert. (Für Neugierige: GZippte Rootzone-Datei via FTP, 15 kB.) Das ist diejenige Datei auf den Rootservern, die unter anderem angibt, unter welchen IP-Adressen die Top-Level-Domains wie .com oder .de zu finden sind. Die einzige Domain unter .root ist vrsn-end-of-zone-marker-dummy-record.root. Nein, nicht hinsurfen: Mit dem Namen ist kein Server verbunden, nur ein TXT-Eintrag (der Text „plenus“, voll). Karl Auerbach fragt: Wo kommt diese Domain her? Eine Antwort habe ich nicht, den Eintrag gibt es aber seit mindestens 2002 in der Rootzone-Datei.

Die Bundes-SPD bloggt

Ein Newslog der SPD mit Pressemeldungen.

Es geht los. Die SPD hat ein Newslog samt RSS- und Atom-Feed (via Heiko Hebig). Softwarebasis ist Movable Type, leider sind auch die Permalinks wie voreingestellt (Verbesserung hier). Trackback und Kommentare gibt es ebenfalls noch nicht, aber das kann sich ja noch ändern. Das SPD-Newslog stammt wie Europakampa.de offenbar von der Agentur face2net, die bereits über reiche Erfahrung mit Sozialdemokraten im Netz verfügt. Das Weblog scheint momentan aus den Nachrichten zu bestehen, die auch bei Europakampa.de unter Aktuelles ausgespielt werden. Von persönlicher Ansprache („liebe Blogger“) ist das noch weit entfernt. Aber es bleibt ja noch ein bisschen Zeit bis zur Europawahl am 13. Juni.

E-Zeitung hebt nicht ab

Zahlen zu den elektronischen Zeitungausgaben in Deutschland.

Die Berliner Zeitung berichtet über kostenpflichtige e-Papers, also elektronische Ausgaben von Zeitungen, und hat dazu ein paar Nutzerzahlen zusammengestellt. Die meisten stammen von den Auflagenzählern der IVW. Dazu habe ich die Monatspreise für Abonnenten (in Klammern: für Nicht-Abonnenten) der Papierausgabe herausgesucht. Anlass sind die Pläne der Süddeutschen Zeitung, für ihr noch kostenloses e-Paper demnächst 5 Euro (20 Euro für Nicht-Abonnenten) zu verlangen.

Nur zum Vergleich: Die Rhein-Zeitung verkauft über 230.000 Papierausgaben, die Abendzeitung München immerhin 145.000. Leseempfehlung: Ein Artikel mit dem Titel „What Newspapers and Their Web Sites Must Do to Survive“.