Phonolein

Ein Ausflug zu den neuen Musik-Download-Plattformen.

Auf der CeBIT hat Gerhard Schröder die Phonoline-Plattform feierlich nicht eröffnet. Nun sind also über zwei Wege Phonoline-Inhalte zu finden: Bei Eventim Music kostet beispielsweise ein Stück von Cold 99 Cent, bei Popfile 149 Cent. Fünfmal lässt einen die Software „My Playlist“ das gekaufte Stück auf Audio-CD brennen. Zum Vergleich: Bei der Phonoline-Konkurrenz — T-Onlines Musicload — kostet es 109 Cent, darf aber nur dreimal gebrannt werden. Die Auswahl ist bisweilen etwas überraschend: Für 99 Cent singt Heino bei Eventim die Nationalhymne (aus dem Hit-Album „Heino singt die schönsten Jahrhundertmärsche & Hymnen“), allerdings nur Strophe drei. Und in der Kategorie Hörspiel / Inszenierung / Theater findet sich bislang ausschließlich „Die Erfolgsstory von Jeanette Biedermann“ — zum häppchenweisen Download bis Kapitel zehn: „Der Traum ist noch nicht zu Ende.“

Herbert Hendrix

Melodien suchen durch Vorsummen — ein Selbstversuch.

Nicht neu, aber noch nicht ausprobiert: Musiclines Melodiensuche, ein Java-Tool, dem der Benutzer eine Melodie vorsummt und das dann Songtitel und Interpreten liefert. Nach drei erfolglosen Versuchen vermutete ich, dass mein Gesumme einfach nicht gekonnt genug ist. Ich habe dem Tool daraufhin Herbert Grönemeyers „Der Weg“ vorgespielt, wohlgemerkt: gesungen von Herrn Grönemeyer selbst. Ergebnis:

  1. „Chinese Eyes“, Fancy
  2. „Faith“, George Michael
  3. „American Life“, Madonna
  4. „The Key“, Urban Cookie Collective
  5. „Beautiful Sunday“, Daniel Boone
  6. „Army Of Dreams“, Kate Bush
  7. „Army Of Dreams“, Bush
  8. „Everybody Dance Now“, C&C Music Factory
  9. „1983“, Jimi Hendrix
  10. „What You Need“, INXS

Eine Community-Domain?!

Palaus .pw-Länderdomain folgt dem neuesten Hype.

.tv wird schon lange als Fernseh-Domain vermarktet, reich ist Tuvalu dennoch nicht. Die übrigen Versuche, Länderdomains in generische Domains umzudeuten, sind eher lächerlich. Das .st von São Tomé und Príncipe soll zugleich für Street, Star und Style stehen? Das laotische .la ist die Los-Angeles-Domain? Moldawiens .md für Doktoren der Medizin? Die Südseeinsel Palau konnte offenbar auch nicht widerstehen: .pw soll eine Top-Level-Domain für Online-Communities und Social Networking werden, heißt es in einer Pressemitteilung (via CircleID). Der Domainname direkt vor .pw soll für „public use“ reserviert werden, individuelle Registrierungen sollen stattdessen dreistufig erfolgen: harald.schmidt.pw zum Beispiel. Ein solches Drei-Stufen-Konzept hat .name übrigens Mitte Januar aufgegeben.

Google wertet Blog-Spam ab

Verschwinden damit ein paar Kommentar-Spammer wieder?

Wenn sich herumspricht, dass Links in Weblog-Kommentaren aus Google-Sicht kaum oder gar nicht zählen, könnte ein Teil des Kommentar-Spams wieder verschwinden. Übrig blieben die Spammer, die mit ihren Kommentaren nicht ihre Google-Platzierung verbessern wollen, sondern gleich direkt um Kunden werben.

Eine Mobil-Domain?

Einige Blog-Äußerungen über Pläne für eine .mobile-Domain.

Derzeit fordern einige große Mobilfunk-Unternehmen eine Top-Level-Domain für mobile Geräte. Karl Auerbach schreibt, warum das eine schlechte Idee wäre. Thomas Roessler meint, dass darüber aber ICANN nicht entscheiden sollte. Karl Auerbach stimmt zu. Kristian Köhntopp findet, dass Top-Level-Domains zwar „coole Spoiler“ sind, aber keine Konzepte ersetzen. Auch Ed Felten sieht .mobile als schlechte Idee an. Lawrence Solum widerspricht: Als Experiment sollte eine solche Domain möglich sein und schadet niemandem. Ed Feltens Replik: ICANN lässt nun einmal gegenwärtig neue Domains nur sehr zögerlich zu, und für .mobile gäbe es kaum überzeugende Argumente. (Fast alle Links bei Thomas Roessler gepflückt.)