Elektrisiert

Netzwerkzeuge bei Veranstaltungen, anno 2008.

Wenn am Rande eines Hackerkongresses oder einer Bloggerkonferenz alle möglichen neuen Netztechniken im Einsatz sind, ist das schön. Aber nicht unbedingt ein Anzeichen dafür, dass diese Hilfsmittelchen eine große Zukunft vor sich haben.

Und dann stolpert man über eine Veranstaltung mit eigener Flickr-Bildersammlung, mit eigenem YouTube-Videokanal, mit eigenem Radioprogramm samt Livestream und Podcasts, mit eigenem Twitter-Kanal für kurze Updates und dazu noch drei begleitenden Bloggern. (Dazu, fast schon selbstverständlich, Online-Kartenvorverkauf, E-Mail-Newsletter und Online-Ergebnisdienst.)

Nicht schlecht für eine Hundeschau, finde ich.

Hinterbühnen

Blogs hinter den Kulissen von Medien.

Offizielle Blogs von Zeitungen und Sendern, die über sich selbst schreiben, dabei aber nicht nur neue Features bewerben, sondern einen Blick in den Maschinenraum gewähren und dabei auch schon mal fiese Fehler eingestehen? Ein paar Beispiele:

Weitere gute Beispiele sehr willkommen!

Blogstats revisited

Bestandsaufnahme nach 40 Monaten.

Die Rückblenden-Synthesizerharfe setzt ein, das Bild wird unscharf: April 2004. Johannes Rau ist noch Bundespräsident, die EU ist noch nicht osterweitert und Blogstats.de hat gerade die erste Liste der deutschsprachigen Top-100-Weblogs nach Verlinkungsgrad erstellt.

Noch einmal die Harfe, bitte! Soeben ist der 28. August 2007 zu Ende gegangen. Wie viele von den damals unter den Blogstats.de Top 50 geführten Bloggern sind mittlerweile clean und wie viele bloggen auch heute noch?

Comic zum Blog-Beitrag

Das Ergebnis dieser Bestandsaufnahme nach immerhin 40 Monaten finde ich ziemlich verblüffend. Von den 50 damals als angebliche Top-Blogger ausgemachten Leuten haben 21 soeben, also an diesem Dienstag in ihr Weblog geschrieben. (Ja, ich habe Nachfolgeprojekte unter neuen Titeln und URLs mitgezählt — hier geht es mir um die Personen.) Weitere sieben am Montag und noch einmal acht in der Woche davor. Insgesamt haben 42 der 50 in diesem Monat ihr Blog aktualisiert. Ein weiteres der 50 Blogs macht gerade Sommerpause, zwei könnten bald mal wieder aktualisiert werden. In zwei Fällen sind Gruppenprojekte aufgelöst, aber der Großteil der beteiligten Blogger noch aktiv.

Drei aus der Top-50-Blogger-Liste von damals haben allem Anschein nach tatsächlich aufgehört zu bloggen.

(Vorwegnahmen: Ja, gegen den Blogstats-Mechanismus von damals lässt sich, wie gegen die meisten Zählweisen, einiges einwenden. Ja, der damalige Long Tail, also die breite Masse der Blogger bleibt hier völlig unbeachtet. Ja, Ranglisten sind Spielkram. Nein, das ist keine wissenschaftliche Studie, sondern ein kleines Experiment aus Neugier. Ja, ich finde, das passt gerade ganz gut.)

Omnimedia

BBC World experimentiert mit Netzmedien.

Der Journalist Ben Hammersley ist in die Türkei gereist, um für BBC World (TV), BBC World Service (Radio) und BBC News Interactive (Netz) über die bevorstehenden Parlamentswahlen (22. Juli) zu berichten.

Als wäre das nicht genug, kümmert er sich unterwegs auch noch um ein multimediales Making-of seiner Berichterstattung:

Die BBC-Site dazu ist jetzt gestartet und aggregiert die Inhalte. (Via Richard Sambrook, der sich das Projekt gemeinsam mit Ben Hammersley ausgedacht hat.)

Schatten und Licht

Kurz verlinkt.

Wäre der 1. April nicht schon so lange her, hielte ich diese energieeffiziente Farbpalette für einen Webdesigner-Scherz. Das neue Rezept zur Weltrettung also: Schwarzgoogeln. (via)

Während des Kommentars in den Tagesthemen wurde am Mittwoch erstmals Ki.Ka eingeblendet. Weil ja auch die zwölfjährige Carla Zeller aus Berlin kommentiert hat. (via)

Noch ein öffentlich-rechtlicher Link auf diesem nicht öffentlich-rechtlichen Privatblog: Das Medienmagazin Zapp ist fünf Jahre alt. Glückwunsch!

Darf ich das bloggen? Ein re:publica-Panel über Abmahnungen, Rechtsverletzungen in Blogs und Haftungsfragen mit Udo Vetter und Matthias Spielkamp zum Nachhören bei J!Cast. (via)

Schließlich die notwendige Portion Selbstreferentialität: Wie großartig es ist, wenn eine Diskussion nicht mit einem Artikel endet, sondern anfängt — wie hilfreich es ist, wenn der Autor und die Kommentatoren Dinge klarstellen, vor- und zurückrudern können — wie toll also Blogs sind, zeigt die Diskussion um den re:publica-Artikel von Martin Schöb, unter anderem auf seinem Blog.