Netzwahlnacht

ZDF begleitet US-Wahl mit Onlinern.

Die Nacht, in der ein neuer US-Präsident gewählt wird, werde ich in einem Hotelzimmer in Nürnberg verbringen — Internetzugang war daher ein eher wichtiges Kriterium bei der Hotelwahl.

Und siehe da — das ZDF macht mit: Die Nacht im Netz mit Claus Kleber und Wolfgang Blau und Constanze Kurz und Felix Schwenzel und Christoph Bieber und Marcus Skelton und Julie Barko Germany.

(Vor dem Klick auf „Obama und McCain singen Ihnen was vor“ und vor allen Videos mit Gayle Tufts möchte ich allerdings ausdrücklich gewarnt haben.)

Nachtrag: Von der Berliner CNN-Wahlparty wird bei The Maastrix live gebloggt.

Stern.de hat einen Zeitplan zur US-Wahl, der freundlicherweise schon in Mitteleuropäische Zeit umgerechnet ist.

Old School

Retro-Einblendungen im US-Kongress.

Oft kann man sehr gut an den Einblendungen sehen, von wann eine Fernsehsendung stammt: Schriften, Farben, Schatteneffekte, Anordnung, Groß- und Kleinschreibung.

Manchmal aber eben auch nicht.

Einblendung bei US-Kongressabstimmung

Das Bild zeigt die offiziellen Einblendungen bei Abstimmungen des US-Repräsentantenhauses anno 2008. Ich hätte auf etwa 20 bis 30 Jahre früher getippt.

(Die Kameras, die Plenarsitzungen im US-Repräsentantenhaus und im US-Senat filmen, gehören… dem US-Kongress. Ich vermute, die Einblendungen stammen ebenfalls von der Haustechnik dort.)

Zu viel Geld

Wie die Krise begann.

Eine Stunde lang erzählen Alex Blumberg und Adam Davidson ihren Hörern die Geschichte, wie aus wertlosen Hypotheken wertvolle Anleihen geworden sind – zumindest bis der Markt zusammenbricht. Und wie alle drinhängen: Der Hypothekenbanker in Nevada, der vorher Barkeeper war. Der Gebietsverkaufsleiter, der sein Geld in den Clubs von Manhattan verpulvert. Der Investmentmanager und seine Truppe, auf deren Monitoren keine Warnzeichen auftauchen. Der Morgan-Stanley-Banker, den die Investoren zu neuen Anleihen drängen. Der Darlehensnehmer in New Jersey, der an das Geld für die Ausbildung seines Sohnes gehen muss.

The Giant Pool of Money (Audio) ist spannendes Radio, allerdings hilft es, parallel das Transkript mitzulesen. Wer die Sendung vom Mai 2008 gehört hat, ahnt zumindest, wie so viele Leute bei so etwas Absurdem mitmachen konnten.

(Gefunden in einem Artikel der New York Times über die Medienberichterstattung im Vorfeld der Wirtschaftskrise.)

Spotspotting

Ein paar Klassiker der US-Wahlwerbung.

Beim Anschauen des neuen Obama-Videos Signs of Hope & Change (zu Fake Empire von The National) über und an Wahlkampf-Fernsehspots gedacht. Zum Beispiel Ronald Reagans „Bear“:


(Direktlink)

John F. Kennedy 1960: Kennedy
Lyndon B. Johnson 1964: Daisy (Wikipedia, SlateV)
Lyndon B. Johnson 1964: Telephone Hotline
Ronald Reagan 1984: Prouder, Stronger, Better / Morning in America (Wikipedia)
Ronald Reagan 1984: Bear (Wikipedia)
Bill Clinton 1992: Hope
George W. Bush 2004: Wolves
Barack Obama 2007: What If
Hillary Clinton 2008: It’s 3 a.m. (USA Erklärt)

Noch nicht genug? The Living Room Candidate, 4President.tv, Slate: Damned Spot (Archiv 2000-2007).

Und in Deutschland:

SPD 1957: Plisch und Plemm
CDU 1957: Keine Experimente
SPD 1972: Willy Brandt muss Kanzler bleiben
Grüne 1980: Opa, warum sind die Fische tot?
CDU 1983: Das ist Hans
CDU 1984: Eine Hand für Europa
Grüne 1987: Der Löffel
SPD 1994: Rudolf Scharping, Lahnstein
CDU 1994: Sicher in die Zukunft
SPD 1994: Die Troika
SPD 1998: Schröder / Jever