Rechenschaft

Eine Datenbank der Parteispenden.

Spenden der Allianz AG an SPD, CDU, CSU, Grüne und FDP

Hat denn noch immer niemand in Deutschland eine Parteispenden-Datenbank gebaut, jammerte ich 2005. Fast drei Jahre später kommt die Antwort: Politische Datenbank, ein Projekt von Lars Burghard, erfasst die Spenden ab 20.000 Euro.

Zu finden sind so die Millionenspenden von Michael May an die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands und die Zahlungen des umstrittenen Krebs-Arztes Matthias Rath an die Allianz für Gesundheit, Frieden und soziale Gerechtigkeit. Zu finden sind die BMWs, die den Parteien zur Nutzung überlassen wurden, und auch einige Hinweise darauf, wie unvollständig das Bild möglicherweise ist. Eine sehr gute Initiative!

Nachtrag: Markus Beckedahl hätte das gern „vom Staat, mit offenen Schnittstellen und RSS“. In der Tat.

Mal was anderes

Grüne entscheiden sich auch für Futura.

Ob in der Unterzeile des früheren FDP-Logos…
FDP Die Liberalen - Futura

…oder im aktuellen SPD-Logo…
SPD - Futura

…oder im früheren PDS-Logo…
PDS - Futura

…oder im aktuellen Linke-Logo:
Die Linke. - Futura.

Wenn eine Schrift für deutsche Parteilogos schon überverwendet ist, dann die Futura. Aber bei manchem basisdemokratischen Prozess steht dann doch eher die relative Schriftgröße im Vordergrund.

Grünen-Logo: Originelle Futuristen

Zur Logo-Debatte auf dem Grünen-Parteitag: Reden von Werner Schulz und Steffi Lemke, Interview mit Werner Schulz. Die Schriftwahl begründet Schulz originell: „Futura, der Zukunft zugewandt – soll ja für die nächsten drei Jahre mindestens halten.“ Auf dem Parteitag standen auch ein Logo-Entwurf in der Schrift Antenna und ein anderer in Avant Garde zur Wahl.

Wahre Größe

Der grüne Logo-Streit.

Neues Grünen-Logo mit Text Wahre Größe

Neues Parteilogo nach Kritik zurückgezogen, schreibt tagesschau.de. Bei Spiegel Online schläft der Typografie-Beauftragte:

Die eigens entworfene Schrift „Gruene Syntax“ lobte Roth derweil dafür, „dass sie irritiert und nicht Mainstream ist – so wie wir“. Das Auffälligste an der Schrift ist, dass sie serifenlos ist und der Buchstabe „e“ jeweils in halben Schwung endet, was den Blick auf sich zieht.

Erstens: Die Schrift im Logo ist DIN Mittel mit verstümmeltem „e“. Syntax hat damit nichts zu tun — das ist die Schrift, die bei den Grünen für längere Texte eingesetzt werden soll. Zweitens: Entworfen wurde Syntax 1968, also vor den Grünen und nicht für die Grünen. Die Partei hat lediglich eine Lizenz für ein Schriftpaket erworben.

Typografisches zum neuen Logo-Entwurf gibt es beim Fontblog:

Noch gibt es bei den Grünen die Materialien zum Download:

Eigene Meinung: Das Logo selbst ist so übel nicht und erinnert weder an eines der anderen Partei-Logos noch an das Erscheinungsbild einer bestimmten Firma. Absolut erstaunlich finde ich aber die Annahme, dass eine 55-prozentige Reduktion von Bündnis 90 im Logo ohne längere Selbstverständnis-Diskussion ablaufen würde.

Große Parteispenden

Daten über Parteien-Großspender.

Spenden der Allianz AG an SPD, CDU, CSU, Grüne und FDP

Manchmal erinnern mich Zugriffs-Logs an Wortfeld-Beiträge, die ich schon wieder vergessen habe, etwa diesen: Parteien-Großspender finden. Hat denn noch immer niemand eine Web-Datenbank à la opensecrets.org für Deutschland gebaut? Der Weg über die bizarren Bundestags-Formulare und PDF-Dokumente ist reichlich beschwerlich.

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Die neue PDS-Plakatschrift Corporate E.

Ein versonnener Gregor Gysi, ein staatsmännischer Oskar Lafontaine und vier Kandidaten, die auf Erststimmen hoffen — die in Linkspartei umbenannte PDS plakatiert jetzt auch elegante Schwarzweiß-Porträts ihrer Kandidaten. (Dabei fällt der Hinweis auf den Autor des Lafontaine-Slogans übrigens sehr dezent aus.)

Amüsant ist allerdings die Wahl der Schrift, in der die Linkspartei in DIN A1 etwa gegen die „Welt als Profizone“ wettert. Kurt Weidemanns Corporate E (Egyptienne) ist schließlich nicht nur engste Verwandte der FDP-Hausschrift Corporate S (Sans). Entworfen hat sie Weidemann für… Daimler-Benz.