Kunsthallengründe

Atlas Group, William Wegman und Sophie Calle anschauen.

Drei kleine Gründe, mal wieder die Hamburger Kunsthalle zu besuchen:

  • Die Atlas Group (Walid Raad) hat Fotodokumente von Autobombenanschläge im Libanon gesammelt. Immer wieder haben dort Fotojournalisten ein und dasselbe Motiv abgelichtet — den Motorblock des gesprengten Fahrzeugs.
  • Im Videoraum zeigt die Kunsthalle unter anderem kurze Videoclips von William Wegman — absurd, humorvoll und voller Weimaraner.
  • Das erwähnte Calle-Auster-Projekt „Gotham Handbook“ ist immer noch da.

Feldforschung

Sophie Calle stellt in der Hamburger Kunsthalle aus.

Paul Auster dankt in Leviathan Sophie Calle für die Erlaubnis, Fakten und Fiktion vermischen zu dürfen — eine der Figuren ähnelt der New Yorker Künstlerin. In der Hamburger Kunsthalle stellt Calle derzeit aus, was aus einer Aufgabe geworden ist, die ihr Auster gegeben hat: Menschen in New York anlächeln, mit ihnen über das Wetter reden, Obdachlose mit Sandwiches versorgen und sich einen Ort in der Stadt zu Eigen machen und verschönern. Für kurze Zeit gab es daher eine Telefonzelle mit Blumen, Snacks, aufmunternden Schildern, Beschwerdebuch und Sitzgelegenheit in New York. Erstaunlich, wie viele Leute dachten, da sei wohl jemand gestorben.