Prinzessinnenpanik

Die FAS nennt die Caroline-Kampagne undifferenziert.

In der heutigen FAS nennt Stefan Niggemeier die Kampagne gegen das Caroline-Urteil „außerordentlich hysterisch und undifferenziert“. Eine Überprüfung des Straßburger Urteils wäre zwar sinnvoll gewesen, die unmittelbaren juristischen Auswirkungen jedoch minimal, so der Autor. Das oftmals bizarre Hin und Her zwischen Presseprominenten und Prominentenpresse illustriert er mit lesenswerten „Szenen eines Stellungskrieges“. (Wäre doch nur die Abneigung gegen solche Kampagnen bei der Rechtschreibung ähnlich stark in Frankfurt!)

Netzeitung und Niedergang

Die FAS über das ambitionierte Internetprojekt.

„Die Netzeitung ist ein Symbol für den Niedergang des Online-Journalismus“, schreibt Stefan Niggemeier heute ausführlich in der FAS (jetzt auch online). Niggemeier verweist auf Schwund und schlechte Bezahlung der Mitarbeiter, das drohende Ende der Medienkolumne Altpapier, fehlenden Zugriff auf die Agenturen dpa und AFP, die kritisierten PR-Texte im Bücherportal und den angeblichen Break-even.

Nachtrag: Netzeitungs-Chefredakteur Michael Maier hat auf den FAS-Artikel geantwortet. Dieser enthalte „jede Menge unwahre Tatsachenbehauptungen“; Maier nennt allerdings keine. Er zählt die abonnierten Nachrichtenagenturen auf (übliche minus dpa und AFP), verweist auf die Zitatzahlen (allerdings ohne Beleg) und scheint eine große Allianz der „Old Media“ von FAZ bis Spiegel zu wittern.

Weiterwuchernde Werke

Die FAS berichtet über bloggende Schriftsteller.

Über bloggende Literaten von Cory Doctorow über Neal Stephenson bis Ingo Niermann schreibt Harald Staun heute in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung unter dem Titel Die Invasion der Blogger. (Update: Jetzt geht der Link dank Moe zum öffentlich zugänglichen Artikel). Blogs sind mittlerweile eine heimliche Spezialität der Sonntagszeitung geworden. Schon seit längerem schmuggelt der FAS-Autor Jochen Reinecke Weblog-Zitate als „Worte der Woche“ ein, diesmal etwas von Don Dahlmann.

Ein Preis für nig

Ein Preis für den Medienjournalisten Stefan Niggemeier.

Der Bert-Donnepp-Preis für Medienpublizistik geht dieses Jahr unter anderem an Stefan Niggemeier von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Die FAS-Medienseite und seine Kolumne „Die lieben Kollegen“ sind tatsächlich Highlights der Zeitung. In der Begründung der Jury werden zwei Artikel erwähnt, die ich leider verpasst habe — „German TV for Dummies“, das die Netzeitung bereits feierte, und ein Artikel über das Jubiläum der Bild-Zeitung. Glückwunsch!