Hamburg im Juli vor 60 Jahren

Im Juli 1943 fanden die großen Luftangriffe auf Hamburg statt.

34.000 Tote und 125.000 Verletzte: die Schreckensbilanz der drei großen Luftangriffe auf Hamburg am 25., 28. und 30. Juli 1943. Das Foto zeigt, was damals vom Luftschutzbunker an der Hamburger Straße übrig geblieben ist. In der Nacht zum 30. Juni 1943 starben hier 370 Menschen. Heute mittag war die Kreuzung von einem Häuflein Neonazis mit einem Lautsprecherwagen blockiert, die dieses Thema für sich besetzen wollen.
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Danke, BGH!

Das BGH-Urteil zu Deeplinks ist erfreulich für das Internet.

Großes Lob für den Bundesgerichtshof: Die Entscheidung, dass „Deeplinks“ grundsätzlich zulässig sind (GoogleNews dazu), ist richtig und gut für das Internet. Vielleicht können wir damit auch gleich auf den unsinnigen Begriff „Deeplinks“ verzichten? Wer keine Links haben möchte, sollte das nicht auf juristischem Wege durchsetzen, sondern bitte auf technische Weise verhindern. Das macht zum Beispiel Stadtplandienst.de: Funktionierende Links müssen beantragt und gekauft werden. Wer das bei einem Nachrichtenangebot macht, hat allerdings meiner Ansicht nach das Internet nicht verstanden.

Billblogging: TKG 2003

Ab jetzt wird bei Wortfeld ein Gesetzgebungsprozess verfolgt: die TKG-Novelle.

Mit leichter Verspätung kommt ein neues Telekommunikationsgesetz auf uns zu — eine gute Gelegenheit, den Gesetzgebungsprozess im Bundestag mal im Detail zu verfolgen. Weil Normgenese sehr juristisch-abschreckend klingt, nennen wir das Ganze billblogging: Anders als bei den blawgs geht es hier nicht um verabschiedete Gesetze und Rechtsprechung, sondern darum, wie ein Gesetzentwurf (bill) zum Gesetz (law) wird. Der Bundestag hat Unmengen von Material und gute Online-Datenbanken: Zeit für einen Reiseführer! Weiteres zum Hintergrund des neuen TKG, zu den beteiligten Interessengruppen und zum aktuellen Stand folgt also in der Wortfeld-Kategorie TKG-Novelle.

Überschriftenverwilderung

Sind die Überschriften bei Google News Deutschland wilder?

Google News Deutschland zu beobachten macht Spaß. Mir scheint, dass die deutschsprachigen Überschriften etwas wilder sind als die bei Google News USA. Das macht es zum Teil schwieriger, vom Titel auf das Thema zu schließen. Ein paar Beispiele von der Startseite, alle von 17:38 Uhr: Spaß am Herumspielen, Alpe d`Huez, Dulden heißt beleidigen, Im Wechselspiel der Stimmen und der Szenen, Augen zu und durch, Unabhängig ist man nur in der Wüste, Ein Stück Intimes hinter Blech. Oder ist das nur die Wochenendstimmung in den deutschen Redaktionsstuben?

Haben Sie das auch in Blau?

Bücher nach dem Umschlag sortieren? Bitte nicht.

Eins vorweg: Ich mag große Buchhandlungen, aber hier geht etwas zu weit. Ein Anhänger von Tante-Emma-Läden war ich nie. Real-Life-Buchhändler haben für mich nur einen Vorteil gegenüber Internet-Buchhändlern — die Bücher sind da, zum Durchblättern und Mitnehmen. Damit das zutrifft, muss die Buchhandlung groß oder zumindest auf ihrem Spezialgebiet groß sein, etwa für fremdsprachliche Bücher (in Hamburg: Marissal Frensche) oder Politikwissenschaft (Heine). Dennoch ist mir das Neue-Romane-Display im Thalia-Buchhaus Spitalerstraße suspekt: Alphabetisch, geographisch, historisch, thematisch und nach Verkaufsrang geordnete Bücher gehen in Ordnung, aber Thalia gruppiert einen Teil seiner Bücher nach der dominierenden Umschlagfarbe.