Billblogging: TKG 2003

Ab jetzt wird bei Wortfeld ein Gesetzgebungsprozess verfolgt: die TKG-Novelle.

Mit leichter Verspätung kommt ein neues Telekommunikationsgesetz auf uns zu — eine gute Gelegenheit, den Gesetzgebungsprozess im Bundestag mal im Detail zu verfolgen. Weil Normgenese sehr juristisch-abschreckend klingt, nennen wir das Ganze billblogging: Anders als bei den blawgs geht es hier nicht um verabschiedete Gesetze und Rechtsprechung, sondern darum, wie ein Gesetzentwurf (bill) zum Gesetz (law) wird. Der Bundestag hat Unmengen von Material und gute Online-Datenbanken: Zeit für einen Reiseführer! Weiteres zum Hintergrund des neuen TKG, zu den beteiligten Interessengruppen und zum aktuellen Stand folgt also in der Wortfeld-Kategorie TKG-Novelle.

Überschriftenverwilderung

Sind die Überschriften bei Google News Deutschland wilder?

Google News Deutschland zu beobachten macht Spaß. Mir scheint, dass die deutschsprachigen Überschriften etwas wilder sind als die bei Google News USA. Das macht es zum Teil schwieriger, vom Titel auf das Thema zu schließen. Ein paar Beispiele von der Startseite, alle von 17:38 Uhr: Spaß am Herumspielen, Alpe d`Huez, Dulden heißt beleidigen, Im Wechselspiel der Stimmen und der Szenen, Augen zu und durch, Unabhängig ist man nur in der Wüste, Ein Stück Intimes hinter Blech. Oder ist das nur die Wochenendstimmung in den deutschen Redaktionsstuben?

Haben Sie das auch in Blau?

Bücher nach dem Umschlag sortieren? Bitte nicht.

Eins vorweg: Ich mag große Buchhandlungen, aber hier geht etwas zu weit. Ein Anhänger von Tante-Emma-Läden war ich nie. Real-Life-Buchhändler haben für mich nur einen Vorteil gegenüber Internet-Buchhändlern — die Bücher sind da, zum Durchblättern und Mitnehmen. Damit das zutrifft, muss die Buchhandlung groß oder zumindest auf ihrem Spezialgebiet groß sein, etwa für fremdsprachliche Bücher (in Hamburg: Marissal Frensche) oder Politikwissenschaft (Heine). Dennoch ist mir das Neue-Romane-Display im Thalia-Buchhaus Spitalerstraße suspekt: Alphabetisch, geographisch, historisch, thematisch und nach Verkaufsrang geordnete Bücher gehen in Ordnung, aber Thalia gruppiert einen Teil seiner Bücher nach der dominierenden Umschlagfarbe.

Human Food Uses

Ein Buchtitel macht mich neugierig.

Rechts von mir, wenn ich in der Bibliothek auf meinem angestammten Platz sitze, steht ein Bücherregal. Die meisten Buchrücken sind aus der Entfernung nicht zu lesen, aber ganz unten rechts steht ein gelbliches Werk mit der Beschriftung „Human Food Uses“ in Versalien. Vom der Gestaltung her sieht es mir nach den 60er oder 70er Jahren aus. Da ich mich in der Bibliographiensammlung befinde, müsste es sich also um ein Buch mit Verweisen auf Texte handeln, in denen menschliche Verwendungen von Lebensmitteln beschrieben werden. Welche — abgesehen vom Essen — könnten das wohl sein? Irgendwann werde ich so neugierig sein, dass ich nachgucke.

Spam im Bundestag

CDU/CSU- und SPD-Fraktion melden sich zum Thema Spam zu Wort.

Die Bundestagsfraktionen starten mit Anti-Spam-Offensiven in die Ferienzeit. Internetbeauftragte und Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion fordern ein Spam-Verbot. Zuvor hatte die SPD-Fraktion für den 18.7. eine Experten-Anhörung mit lyrischem Titel angesetzt: „Fluch der Kommunikation – Wege aus der Vermüllung“. Tenor der SPD-Einladung: Kann die Industrie das nicht allein?