Snortphrackploit

Heise spricht heute vorzüglichstes Geekisch.

Der Snort-Quellcode soll kompromittiert sein, aber das E-Zine Phrack mit dem Script, das Pakete generiert, die auf jede Snort-Regel passen, stammt tatsächlich vom Projekt Mayhem, einer Vereinigung von Blackhats, von denen das Fake-Exploit ABfrags stammt? Diese Heise-Meldung lädt ein zum lauten, bemüht ernsthaften Vorlesen.

Zimmer 300.002, bitte!

Die Besitzerin des Dewey-Systems verklagt das Library Hotel in New York.

Das Library Hotel in New York hat ein wundervolles Konzept: Auf jedem Zimmer gibt es Bücher — nicht nur Bibel und Telefonbuch –, und jede Zimmernummer entstammt der Dewey-Dezimalklassifikation. Vor allem im angelsächsischem Bereich benutzen Bibliotheken dieses System, um die Werke einzuteilen. Das System wurde 1873 von Melvil Dewey entwickelt, wird aber ständig aktualisiert. Die Harry-Potter-Sportart Quidditch würde beispielsweise unter 823.914 eingeordnet werden. Die detaillierte Einteilung gibt es als vierbändiges Werk zu kaufen. Die schlechte Nachricht aus Martin Schwimmers Trademark Blog (via Dave Winer): Die Besitzerin des Dewey-Systems, eine Gemeinschaftseinrichtung von Bibliotheken (OCLC), will das Library-Hotel verklagen. Das Hotel erwecke den Eindruck, es sei mit den Besitzern des Dewey-Systems verbunden.

Das Erste reloaded

Das neue ARD-Design bringt die Serifenschriften ins Fernsehen.

Redesign Das Erste - © ARDDas neue ARD-Logo allein wirkt nicht spektakulär, aber auch keineswegs misslungen wie die neuen Logos von ZDF oder Sat.1. Die gesamte Fortentwicklung des Corporate Design gefällt mir sogar ausgesprochen gut, namentlich die Schriftwahl und die Idee der Eins im Kreis.
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RegTP statt DENIC? Aktiv werden!

Eine Vorlage für Abgeordnetenbriefe, um behördliche Domainregulierung zu verhindern.

Wie erwähnt sehen die Pläne zur TKG-Novelle derzeit vor, dass Domainnamen in die Zuständigkeit der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post fallen. Ob damit das Ende von DENIC kommen soll oder die RegTP „nur“ eine Oberaufsicht bekommt, ist unklar — vor allem fehlt eine Begründung oder zumindest ein Anlass. Mit dem folgenden Formular kann man einen Brief an einen von neun Bundestagsabgeordneten erstellen, die in dieser Frage eine wichtige Rolle spielen. Die eingegebenen Daten werden weder gespeichert noch veröffentlicht, sondern nur zur PDF-Erzeugung benutzt. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um einen Umschlag und 55 Cent Porto in die Zukunft des deutschen Internets zu investieren.
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Karl Klammer fürs Netz

VeriSign bringt alle nicht registrierten com/net-Seiten unter seine Kontrolle.

Typosquatter sind Leute, die Domains wie yaoo.com oder googl.com registrieren und auf Traffic durch Vertipper hoffen. Jetzt hat .com/.net-Betreiber VeriSign ein Verfahren namens „Sitefinder“ aktiviert, das daraus netzweit Profit schlägt. Eine nicht registrierte Domain wie irgendeinbeispiel.net führt nicht mehr zu einer Fehlermeldung im Browser, sondern zu einer VeriSign-Suchseite. Internet-Explorer-Nutzer kennen ein ähnliches Verhalten: MSIE leitet dann zu einer MSN-Suchseite weiter. Das VeriSign-System betrifft alle Browser gleichermaßen.

Thomas Roessler schreibt, dass damit Nutzern und Entwicklern die Wahl genommen wird, wie sie auf die Situation reagieren wollen, indem z.B. der Browser zur liebsten Suchmaschine umleitet. Netzpionier und ICANN-Direktor Vint Cerf scheint ebenfalls nicht begeistert. Erst recht verwirrend wird es, wenn das System ab und an ausfällt. Mehr bei Thomas Roessler und Jason Garman.

Update: Die Kommentare bei Slashdot sind ebenfalls wenig begeistert, zumal Spam-Check durch Kontrolle vorhandener Domains unmöglich wird.