Das Erste reloaded

Das neue ARD-Design bringt die Serifenschriften ins Fernsehen.

Redesign Das Erste - © ARDDas neue ARD-Logo allein wirkt nicht spektakulär, aber auch keineswegs misslungen wie die neuen Logos von ZDF oder Sat.1. Die gesamte Fortentwicklung des Corporate Design gefällt mir sogar ausgesprochen gut, namentlich die Schriftwahl und die Idee der Eins im Kreis.

Die bisherige ARD-Hausschrift war TheSans (Thesis Sans) von Lucas de Groot, die abendlich um 20.00 Uhr im Tagesschau-Vorspann zu sehen ist. Daneben wurde auch andere Mitglieder der Thesis-Schriftfamilie eingesetzt, etwa die Monospaced-Variante bei den Kulturmagazinen im Ersten. Jetzt kommt im Logo und für andere hervorgehobene Einsätze die TheAntiqua dazu. Die Buchstaben ARD im extrafetten Schnitt zeigen leider nicht, wie gelungen diese Schrift tatsächlich ist. Mit einer Serifenschrift hebt sich Das Erste deutlich von den anderen TV-Anbietern ab, die serifenlose Schriften (oder Slab-Serif-Schriften) einsetzen. Im Lehrbuch steht schließlich: Bloß keine feinen Serifen im On-Air-Design, der Auflösung wegen. Wenn man aber die zueinander passenden Schriften einer Familie zusammen einsetzt, kann das ganz spannend aussehen. Am 27.9., beim Start des neuen Design, sehen wir weiter.

ARD-Eins beim NDR-Logo - © ARDDas andere Novum ist die hochgestellte ARD-Eins im Kreis, die an ein Copyright-Zeichen erinnert. Bislang sehen die Logos der verschiedenen ARD-Anstalten ganz föderalistisch unterschiedlich aus; jetzt soll jeweils eine kleine ARD-Eins dazu. Mal sehen, ob die Landesrundfunkanstalten mitmachen: Das wäre ein kleines Zeichen für Zusammenarbeit im ARD-Verbund, ohne die eigene Identität einzubüßen. Wie schwierig das sein kann, zeigt sich in der Zusammenarbeit in der neuen ARD-Redaktion für Shows. Voller Begeisterung über die neue Kooperation hat man bei der Vergabe der Sendeplätze offenbar vergessen, mit den Redaktionen der politischen Magazine zu sprechen.