Die Online-Grimmys

Grimme-Online-Awards 2006.

Herzlichen Glückwunsch allerseits!

Karten der Gewinner der Grimme Online Awards

Ich freue mich besonders für die Blinde Kuh, die Suchmaschine für Kinder, die jetzt bei der dritten Nominierung endlich den verdienten Preis bekommt. Es gibt immer noch viel zu wenig Angebote für Kinder im Internet, die diese nicht unterfordern und unterschätzen, besserwisserisch belehren oder als Kunden ködern wollen.

An Worldtrip.tv gefällt mir das multimediale und zugleich kartografische Erzählen — davon werden wir in Zukunft mehr sehen. Ich hoffe, dass der Preis für iRights.info dieses exzellente Angebot bekannter macht: Man merkt den Inhalten an, dass hier Leute schreiben, denen die kreativen Spielräume des Netzes sehr am Herzen liegen. Die Riesenmaschine ist etwas sehr Feines. Kein Wunder, dass die Jury dort am meisten gelacht hat. (Schon die Werbung am rechten Bildrand verdient einen Sonderpreis.) Jetzt.de sieht auch aus, als sei es etwas Feines, allerdings hat mich die (pardon) Communitymäßigkeit vom weiteren Erkunden abgehalten.

Bei den beiden Preisen für Ehrensenf wird, vermute ich, ein bisschen gemeckert werden in der Blogosphäre, oder? Mal positiv betrachtet: Es ist eine Brücke und Mischform, zwar nach den Konventionen des Fernsehens, aber tatsächlich Fernsehen fürs und im Netz — und nicht nur ins Netz gestellt. (Die Zeit wird entscheiden, ob Katrin Bauerfeind die Weltherrschaft übernimmt oder bei QVC landet.)

Last but not least: Spreeblick, mit der etwas bizarren Ehre, ausgerechnet wie Spiegel Online einen Grimme Online Award Spezial zu bekommen, so etwas wie den Lifetime-Award-Oscar. Um die Rolle als Vorzeige-Blogger auf Panels und Podien ist Johnny Haeusler nicht zu beneiden, und vielleicht gibt es auch so etwas wie Überpräsenz. Erstaunlicherweise leidet Spreeblick nicht am Ausbau um Podcast, Blog-Verlag und Video-Podcast. Der Publikumsansturm macht das nicht so leicht, manche Kommentare sind quälend, spaßsüchtig, trollig, verteidigerisch. Um es in der Technikersprache auszudrücken: Spreeblick skaliert ziemlich gut — und behält dabei seinen eigenen Sound. Chapeau!

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