Unter Journalisten

Wonkette veröffentlicht White House Pool Reports.

Das Washingtoner Klatschblog Wonkette bekommt offenbar immer mal wieder White House Pool Reports zugesteckt. Dana Millbank, ein Reporter bei der Washington Post, erklärt seinen Lesern, was es mit den Berichten auf sich hat:

Because of limited space in the presidential motorcade, on Air Force One and in the Oval Office, the White House organizes a rotation of „pool“ reporters, who send write-ups to colleagues who were not allowed inside but must cover the event. Often, however, the pool reporter is not allowed to observe the president, either, leading to creative — if uninformative — reports.

Und Millbanks eigener Pool Report eines ereignisarmen Tages ist besonders lesenswert.

Ranking the Rich 2004

Der 2. Commitment to Development Index ist da.

Foreign Policy und das Center for Global Development haben den 2. jährlichen Commitment to Development Index vorgestellt (via ZEIT-Blogger Richard Herzinger). Der Index bewertet, wie sich 21 reiche Länder in Entwicklungshilfe, Handels-, Investitions-, Migrations-, Umwelt-, Sicherheits- und Technologiepolitik gegenüber ärmeren Ländern verhalten (Details zur Berechnung). Auf jedem der Gebiete gibt es normalerweise zwischen 0 und 10 Punkten — addiert zu einer Rangliste. Norwegen hat es dagegen mit seiner Handelspolitik auf satte minus 2,7 Punkte geschafft.

Satire-Kennzeichnung: Humorlose dankbar

Google News präsentiert nun auch satirische Meldungen.

Gmail-Satirenachricht auf Google News Google News lässt, zumindest in der US-Version, nun auch nicht ganz ernst gemeinte Nachrichten auf seine Seiten. Um Missverständnisse zu vermeiden, sind diese Meldungen allerdings mit dem Hinweis (satire) versehen. The Spoof, die bislang einzige Nachrichtenquelle mit Satire-Label, die ich finden konnte, bedankt sich anscheinend mit einer ganzen Reihe von Google-Meldungen: Google Erased… all 980 Drillion Teraflops of Data, Google is lost und Google IPO revealed as the Messiah.

Musikpreise mit Hilfszehnt

Ein britischer Online-Musikdienst mit Oxfam-Spendenanteil startet am Mittwoch.

In Großbritannien startet am Mittwoch der Online-Musikdienst Big Noise Music, bei dem laut BBC-Bericht von den umgerechnet 1,12 bis 1,48 Euro pro Track ein kleiner Teil — 0,15 Euro — an die Hilfsorganisation Oxfam geht. Vor kurzem hat Napster eine britische Filiale gegründet. Bei Napster UK sind die Preise allerdings höher als in den USA: Ein Monatsabo kostet 14,85 Euro plus 1,31 bis 1,48 Euro pro Transfer auf CD oder mobiles Gerät, ohne Monatsabo sind es sogar 1,62 Euro pro Track.

(Nebenbei: Selbstverständlich hat die Angstkampagne der Musikindustrie mich nicht unbeeindruckt gelassen. Hatte ich einst ein schlechtes Gewissen beim ersten Herumprobieren damals mit Napster, habe ich es jetzt beim Kauf einer CD. Mission accomplished?)

Foltern auf Verdacht

Umfragen zur Akzeptanz von Folter in Deutschland und Dänemark.

74 Prozent der Deutschen halten es nicht für gerechtfertigt, einen Terrorverdächtigen zu foltern, wenn dadurch Menschenleben gerettet werden könnten. 22 Prozent der Befragten finden es richtig, dass in einem solchen Fall Verdächtige gefoltert würden, laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag von stern und RTL (zitiert nach Pressemitteilung).

„Die Polizei hat Hinweise darauf, dass eine Gruppe von Terroristen einen Bombenangriff auf ein Einkaufszentrum in der Hauptstadt planen. Eine Person ist angehalten worden, von der man Wissen um die Pläne vermutet. Wären Sie bereit, die Anwendung von Folter für Personen zu akzeptieren, die der Mitwirkung an solchen Handlungen verdächtigt werden?“ 28 Prozent der Dänen sagen ja, laut einer Gallup-Befragung im Auftrag der Zeitung Berlingske Tidene (zitiert nach DR).

Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden. (Artikel 5, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte)