Ein afrikanisches Al-Dschazira

British-Council-Studie befürwortet pan-afrikanischen Rundfunk.

An African Al-Jazeera?

In einer Studie für den British-Council-Thinktank Foreign Policy Centre spricht sich Philip Fiske de Gouveia dafür aus, die Gründung eines pan-afrikanischen Rundfunks zu unterstützen. Loses Vorbild ist Al-Dschazira, der arabische Nachrichtensender aus Katar. Fiske de Gouveia schreibt: „The fact is that the dream of a robust, independent, indigenous continent-wide African mass media is still far from becoming reality.“

Angesichts der bedeutenden Rolle der Medien in Demokratisierungsprozessen (und der Gefahr von ‚hate media‘ wie in Ruanda) hält der Autor die jährlichen Aufbaukosten von rund 100 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren für vertretbar. Anders als bei Al-Dschazira soll es nicht nur um einen Fernsehkanal gehen, sondern um ein mehrsprachiges Angebot in TV, Hörfunk und Internet. Allerdings geht Fiske de Gouveia nicht auf mögliche Konflikte zwischen einem solchen Projekt und den Plänen für einen französischsprachigen Welt-Nachrichtenkanal namens CFII ein.

Schleichwerbung im Marienhof

Empfehlung: epd-Heft kaufen.

Denen, die sich für die offenkundige Schleichwerbung in der Serie „Marienhof“ interessieren, kann ich neben den Zusammenfassungen des Falls (epd medien, FAZ, FAZ) nur empfehlen, sich den zwölfseitige Original-Artikel „Die Bavaria-Connection“ von Volker Lilienthal durchzulesen: Das Heft ist für 7,20 Euro als PDF online zu lesen (Zahlung via Firstgate).

(Wenn Volker Lilienthal nicht bereits alle möglichen Preise hätte, wäre dafür wohl ein weiterer dringend fällig.)

Flüchtige Texte

25 Jahre Videotext.

Der ARD-Text zeigt dieser Tage auf Seite 861 das Ur-Logo des deutschen Teletextes: VIDEO TEXT als Inferno in Regenbogen-Streifen, das erste Wort zu bauchig, die zweite zu kopflastig, beide zusammen in schönster C64-Treppengrafik. (Oh ja, ich ärgere mich sehr, dass ich als ARDler dieses Shirt nicht gewinnen kann.) Falls es nicht gleich erscheint, nur die Ruhe: Teletext-Klappseiten brauchen halt ein wenig. Aber auch das Schreiben der Seiten ist nicht ohne Tücken: „Sie erkennen einen Textredakteur auch daran, dass er proportional zur Dauer der Berufsausübung zunehmend ohne Füllwörter redet“, warnt Ruth Kuczka fürs ZDF.

Auszug aus der Gratulantenliste:
DasErste.de: 25 Jahre Videotext (mit Memory)
ZDF: 1300 Teletextseiten in der Austastlücke (mit Teletext-Kunst)
Spiegel Online: Abfall für alle
FR: Das Bunte im Schwarzen
boerse.ard.de: Realtime für lau
Kraxler: 25 Jahre in der Austastlücke
hr-online: Ein Leben in der Austastlücke (zum hr-text)

Medien als trusted hubs

Die BBC antwortet auf das Grünbuch.

Die BBC hat jetzt auf das Grünbuch der britischen Regierung zur Zukunft der BBC geantwortet. Ein Auszug:

In future, the BBC websites will be a major plank in strategies to reach new audiences. The internet is creating new forums for individuals and communities to engage with each other through social or political expression. Weblogs (or ‘blogs’), discussion boards and online communities are an early signal of how content generated by audiences may come to revolutionise media. There are big implications for how the BBC will facilitate debate. Its aim is to be a trusted hub for open, intelligent and independent debate in forums at local, UK-wide and global levels.