Robust gratulieren

Paxman interviewt Galloway nach dessen Wahlsieg.

Ein Nachtrag zu den Beiträgen Robust interviewen und Wahl ohne Fieber: Der erwähnte Jeremy Paxman hat in der Wahlnacht George Galloway interviewt (dessen Wikipedia-Eintrag zur Einordnung sehr nützt), und die BBC nennt das Interview in ihrem Wahlblog „one of the highlights“.

(Auch wenn der Vergleich natürlich hinkt — wäre so ein Stil der bessere Ansatz für das NPD-Interview nach der sächsischen Landtagswahl gewesen?)

Transparenz bei der BBC

Seit dem Fall Kelly hat sich einiges getan.

Die britischen Kollegen haben seit dem Fall David Kelly einige vorbildliche Wege gefunden, der Öffentlichkeit die Entscheidungsprozesse bei der BBC zugänglicher und transparenter zu machen. Beispielsweise, indem sie Fragen zur Papst-Berichterstattung beantworten. Beispielsweise, indem sie ihre Richtlinien zur Wahlberichterstattung 2005 veröffentlichen. Auf der Newswatch-Seite veröffentlicht die BBC sogar eine aufgeschlüsselte Statistik der Programmbeschwerden, greift dabei einzelne heraus und erklärt, wie sie weiter verfährt.

Infofreiheit auf dem Weg

Koalitionsentwurf zum Informationsfreiheitsgesetz des Bundes.

Endlich gibt es einen Koalitionsentwurf zum Informationsfreiheitsgesetz des Bundes: „Jeder hat nach Maßgabe dieses Gesetzes gegenüber den Behörden des Bundes einen Anspruch auf Zugang zu amtlichen Informationen, ohne ein rechtliches Interesse darlegen zu müssen“, zitiert Stefan Krempl bei Heise aus dem Paragraphen 1. Offenbar haben sich dabei die Abgeordneten erfolgreich gegen die Ministerien durchgesetzt, die das Gesetz weiter verzögern und verwässern wollten.

In der taz zeigt sich Thomas Leif vom Netzwerk Recherche eher enttäuscht. Es war aber nicht ernsthaft zu erwarten, dass der eigene Entwurf von nr, DJU, DJV, HU und TI zum Gesetz werden würde.

Am Freitag will die Koalition den Entwurf im Bundestag einbringen. Der genaue Wortlaut und natürlich vor allem die Praxis werden zeigen, ob das Gesetz seinen Namen wert ist. Berlin, Brandenburg, NRW und Schleswig-Holstein haben übrigens bereits Landesgesetze für Informationsfreiheit.

Parteien-Großspender finden

Daten zur Parteienfinanzierung aus dem Bundestags-Onlineangebot.

Spenden, die im Einzelfall die Höhe von 50.000 Euro übersteigen, müssen die Parteien laut Gesetz sofort dem Bundestagspräsidenten anzeigen. (Spenden zwischen 10.000 und 50.000 Euro müssen im Rechenschaftsbericht erscheinen, aber nicht sofort angezeigt werden.) Diese Unterrichtungen des Parlamentspräsidenten sind über die Datenbanken des Bundestags auch online zu finden.
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Parteitagsblogging

Jay Rosen über die Berichterstattung zu political conventions.

Journalistik-Professor und Blogger Jay Rosen schreibt in aller Ausführlichkeit über die „political conventions“, die Nominierungsparteitage in den USA: Es geht ihm dabei um die Wirkung der Massenmedien auf dieses politische Ritual und um die Reaktion der Journalisten darauf. Beim Parteitag der Demokraten in Boston vom 26. bis 29. Juli sind 35 Blogger akkreditiert, darunter Rosen selbst und Dave Winer. Rosens Hoffnung, dass Weblogs dieses Ritual völlig neu beleuchten, scheint mir allerdings etwas überzogen.