Wahl ohne Fieber

Alles bereit für die britischen Unterhauswahlen.

Die langweiligste Wahl aller Zeiten? Oder gar der Welt? Ganz große Überraschungen sind bei der Unterhauswahl wohl nicht drin, aber das wird politische Interessierte heute Abend nicht von einem Blick auf Phoenix abhalten: Ab 23 Uhr überträgt der Sender die BBC-Berichterstattung im Zweikanalton.

Ein anderes Wahlsystem (first past the post) sorgt natürlich auch für andere grafische Darstellungen: Die Prozentbalken sind relativ irrelevant, stattdessen setzt die BBC seit den 1950er-Jahren das Swingometer ein. Es gibt annäherungsweise an, wie sich eine Verschiebung zu Gunsten einer Partei in Parlamentssitzen niederschlägt. Selbstverständlich gibt es online auch eine Flash-Version des Swingometers. Die graue Eminenz der britischen Wahlforschung, David Butler, erläutert die Geschichte dieser Gerätschaft (grandiose Überschrift: „Sultan of swingometers“). Schließlich sorgt die BBC auch für die Wahlparty daheim: mit Phrasen-Bingo und Politikermasken zum Ausdrucken sowie Parteifarben-Cocktails und Musikvorschlägen.

Masken von Tony Blair, Michael Howard und Charles Kennedy

Guardian Unlimited hat einen praktischen Überblick darüber, was zu welcher Stunde passieren soll. Die Wahllokale schließen um 23 Uhr deutscher Zeit. Eine Dreiviertelstunde später wird es dann doch noch einmal spannend. Der Wahlbezirk Sunderland South bemüht sich Wahl für Wahl mit Erfolg, die Stimmen landesweit als erstes auszuzählen. Britische Wettbüros haben daher auch eine erstaunliche Wette im Programm: Ist Sunderland South vor 23.40 Uhr ausgezählt (5 zu 2), nach 23.46 Uhr (10 zu 11) oder irgendwann dazwischen (2 zu 1)?

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