Live-8-Effekte

Plattenverkäufe

Am gestrigen Sonntag lag die Zahl der verkauften „Echoes: Best of Pink Floyd“-Alben bei der britischen HMV-Kette um 1.343 Prozent über dem Wert der Vorwoche, berichtet Reuters. The Who „Then and Now“? Plus 863 Prozent. Eurythmics „Greatest Hits“? Plus 500 Prozent. Gefundenes Fressen für die, die Live 8 nur als Plattenverkaufsshow sehen.

Live 8 heute

Alles bereit für das Konzertspektakel.

So, jetzt ist noch einmal alles aktualisiert: Live 8 im Fernsehen und Live 8 im Radio. Nur zur Erinnerung: Die Sender bieten aus urheberrechtlichen Gründen leider keine Livestreams an, im Netz überträgt AOL das Konzert (einzelne Streams für Berlin, London, Paris, Philadelphia und einen Gesamt-Stream). Am Sonntag gibt es dann noch einmal auf vielen Sendern Zusammenfassungen der Live-8-Höhepunkte.

AOL hat derweil vorläufige Ablaufpläne für die Konzerte in Berlin (14.00 bis 20.00 Uhr), London (15.00 bis 23.11 Uhr), Paris (16.40 bis 23.04 Uhr) und Philadelphia (17.49 bis 23.35 Uhr) veröffentlicht. Es sind wohlgemerkt Pläne — und keine Garantie dafür, dass Pink Floyd genau von 22.31 bis 22.49 Uhr spielt. Die BBC hat sogar schon eine Liste mit möglichen Songtiteln für das Londoner Konzert. Die aktuelle Playlist gibt es aktuell bei RBB Radio Eins.

Sehr gute Infos vor allem zum Konzert im Londoner Hyde Park hat die BBC. Zudem überträgt sie das Africa-Calling-Konzert mit afrikanischen Künstlern aus Cornwall auch im Netz.

Wer auf die Musik ganz verzichten will, hat natürlich immer noch die Flickr-Bildersammlung mit dem Schlüsselwort „live8“.

Und zum Abschluss das letzte Wort aus dem Live-8-Blog der BBC: „The finale was a version of Hey Jude featuring the day’s stars. It must be the only time Mariah Carey and Dave Gilmour will share a stage.“

Nachtrag: Live 8 läuft immer noch, bei AOL als Rebroadcast. Popkulturjunkie schreibt: „Der große Gewinner des Live8-Spektakels war das Internet bzw. AOL.“ Lost Remote berichtet: „TV critics said they turned off MTV and watched their computer screens. Clearly a defining moment for both AOL and video on the web.“

Live 8 im Radio

Das Konzertspektakel im Hörfunk.

Da hier weiterhin Scharen von Besuchern den Beitrag Live 8 im Fernsehen lesen: Vielleicht gibt es ja auch Leute, die ungern elf Stunden vor dem Fernseher verbringen, und stattdessen lieber Live 8 im Radio hören wollen?

Die Sender im Überblick:

Ein paar Tipps:

  • Für Livestreamer: Aus urheberrechtlichen Gründen dürfen die Programme Live 8 leider nicht via Internet verbreiten. Daher gibt es keine Livestreams.
  • Für Playlistige: RBB Radio Eins stellt die Playlist für das Konzert online.
  • Für Aufbrausende: Es ist verdammt schwierig, in mehrere Ländern parallel ablaufende Konzerte sinnvoll zu übertragen. Es ist natürlich unmöglich, alles zeitgleich zu senden. Darum gibt es am späten Abend und am Sonntag in vielen ARD-Programmen noch einmal Best-of-Sendungen mit den Highlights.

Ein afrikanisches Al-Dschazira

British-Council-Studie befürwortet pan-afrikanischen Rundfunk.

An African Al-Jazeera?

In einer Studie für den British-Council-Thinktank Foreign Policy Centre spricht sich Philip Fiske de Gouveia dafür aus, die Gründung eines pan-afrikanischen Rundfunks zu unterstützen. Loses Vorbild ist Al-Dschazira, der arabische Nachrichtensender aus Katar. Fiske de Gouveia schreibt: „The fact is that the dream of a robust, independent, indigenous continent-wide African mass media is still far from becoming reality.“

Angesichts der bedeutenden Rolle der Medien in Demokratisierungsprozessen (und der Gefahr von ‚hate media‘ wie in Ruanda) hält der Autor die jährlichen Aufbaukosten von rund 100 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren für vertretbar. Anders als bei Al-Dschazira soll es nicht nur um einen Fernsehkanal gehen, sondern um ein mehrsprachiges Angebot in TV, Hörfunk und Internet. Allerdings geht Fiske de Gouveia nicht auf mögliche Konflikte zwischen einem solchen Projekt und den Plänen für einen französischsprachigen Welt-Nachrichtenkanal namens CFII ein.