Peter Schumacher hat sich angeschaut, wie ein Standardwerk für angehende JournalistInnen jetzt auch Online abhandelt — und ist nicht begeistert.

Peter Schumacher hat sich angeschaut, wie ein Standardwerk für angehende JournalistInnen jetzt auch Online abhandelt — und ist nicht begeistert.

Wer den SOPA-Blackout in den USA bewundert hat, aber noch nichts von ACTA gehört hat, sollte sich jetzt dringend informieren und dann handeln.

Wer den SOPA-Blackout in den USA bewundert hat, aber noch nichts von ACTA gehört hat, sollte sich jetzt dringend informieren und dann handeln.

Hirnfutter

Bruce Hood erklärt, wie das Gehirn funktioniert.

Die Weihnachtsvorlesung der Royal Institution hat eine lange Tradition — und auch wenn Kinder und Jugendliche im Publikum sitzen, können Erwachsene viel lernen. (Nicht nur über das Thema, sondern auch darüber, wie man es spannend präsentiert.)

Bruce Hood hält ein Gehirn in der Hand

Die Vorlesung 2011 — Meet Your Brain — war an den Weihnachtsfeiertagen im BBC-Fernsehen zu sehen, jetzt ist sie endlich als Video auf den Seiten der Royal Institution für alle zu finden:

Die drei einstündigen Videos werden präsentiert von Bruce Hood, Professor für Experimentelle Psychologie an der Universität Bristol. Schon in den ersten zehn Minuten gibt es ein echtes Gehirn zu sehen, eine Hirnverwirrmaschine und eine sehr eindrucksvolle Demonstration, wie stark die Magneten in einem MRT sind. Und ich freue mich schon auf den angekündigten Ames-Raum.

Staatstrojaner

Eine kurze Visualisierung.

Ich hab mal probiert, den netzpolitischen Scoop des Jahres halbwegs verständlich zu visualisieren. In der Hoffnung, dass ich es halbwegs verstanden habe. (Korrekturen höchst willkommen!)

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Hut ab, lieber Chaos Computer Club — die Analyse des Staatstrojaners ist allein schon bewundernswert, aber ebenso erstaunlich gut ist der CCC medial mit diesem Schatz umgegangen. Ich weiß nicht, ob der CCC oder die FAZ auf den Begriff „Staatstrojaner“ gekommen ist, aber auch das ist ein kluger Zug gewesen: Für den Ausgespähten ist es natürlich gleich, ob die Malware von Bundes- oder Länder-Seite kommt. Und an die Vorgaben des Bundesverfassungsgericht müssen sich schließlich alle halten.

Nachtrag: FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher: Zur Erklärung des BMI: Der CCC spricht von „Staatstrojaner“. Das Wort ist bewusst gewählt.

Wer mehr lesen möchte:
CCC.de: Chaos Computer Club analysiert Staatstrojaner (mit Analysebericht als PDF-Dokument)
Frank Rieger (CCC): Anatomie eines digitalen Ungeziefers
FAZ: Der deutsche Staatstrojaner wurde geknackt
Kai Biermann, Zeit Online: CCC enttarnt Bundestrojaner
Matthias Thieme, Frankfurter Rundschau: Die Privaten hinter dem Bundestrojaner
Frank Schirrmacher, FAZ: Code ist Gesetz
Markus Beckedahl, netzpolitik.org: 0zapftis: Bayern als erstes Bundesland im Verdacht

Zehn Jahre

Nach dem 11. September.

Den Nachmittag des 11. September habe ich ziemlich von Anfang an vor CNN und BBC World verbracht. Was ich gemacht habe, bevor das erste Flugzeug ins World Trade Center eingeschlagen ist, weiß ich nicht mehr, es kann nicht besonders wichtig gewesen sein.

Dank des Internets kann ich diese Momente auch zehn Jahre danach abspulen – der zweite Flugzeugeinschlag, wieder und wieder, das kurze Statement von Bush, dann irgendwann die Einblendung „Reports of fire at Pentagon“, dann wird das Weiße Haus evakuiert. Und unzählige Dinge, die sich später als Missverständnis herausstellen: ein Feuer auf der Mall in Washington, ein Feuer im Außenministerium, ein weiteres Flugzeug im Anflug auf Kapitol oder Pentagon.

Ich kann mich sehr genau an den Moment erinnern, an dem mir die Tragweite endgültig dämmerte, und auf YouTube ist er auch noch zu sehen:

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Das war um 15.50 Uhr (9.50 Uhr New York), als CNN meldete, dass der amerikanische Luftraum geschlossen wird. Ich hätte bis eine Minute vorher gesagt, dass das überhaupt nicht möglich ist. Der erste Flugzeugeinschlag ist gerade einmal eine Stunde her, aber es ist klar: Die Regeln dafür, was möglich und was unmöglich ist, ändern sich jetzt sehr schnell.

Im Gedächtnis geblieben sind mir auch die Tage danach; viele Versuche hierzulande, Entsetzen und Mitgefühl in Symbolik auszudrücken. Ein Blumenmeer vor dem US-Konsulat an der Alster, das sich gerade in eine Festung verwandelte; die Schweigeminute am 13. September, bei der die Arbeit für fünf Minuten ruhte und das Radio Barbers Adagio for Strings spielte; Changing the Guard auf Amerikanisch; und dabei schauten die USA in den Tagen danach verständlicherweise wenig bis gar nicht ins Ausland.

Zehn Jahre später ist der 11. September genau so traurig. Dass es eine beträchtliche Zahl von Menschen gibt, die an eine Verschwörung mit Tausenden Mitwissern in Politik, Flugsicherung, Militär, Wissenschaft und Medien glauben, macht es nicht besser.

Wer trotzdem mehr lesen oder sehen will:
– Die New York Times hat ein Special namens The Reckoning zusammengestellt, in dem es um sehr unterschiedliche Folgen des 11. September geht: die Hinterbliebenen, Ground Zero, die Kriege, die Muslime in Amerika
– Beim Guardian erzählen Fotografen in einem Video, wie sie den Tag erlebt haben
– Immer noch sehenswert: BBC Conspiracy Files zu den Verschwörungstheorien rund um den 11. September
– CNN-Berichterstattung auf YouTube: 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14