Rückkanal

Die BBC-Nutzer und das Problem-Benzin.

Das hier wird ein weiteres Lehrbuch-Beispiel für Journalismus im Webzeitalter: Zahlreiche britische Autofahrer, die bei zwei Supermarktketten getankt haben, bekommen plötzlich Probleme — der Wagen ruckelt, setzt aus, bleibt stehen. In den Werkstätten werden langsam die Ersatz-Lambdasonden knapp. Aber das Phänomen verteilt sich auf ziemlich weite Landstriche, so dass die Fahrer nichts voneinander wissen.

Sue Nix erzählt im BBC Editors Blog, wie sich zuerst in einer Region die Anrufe von Autofahrern mit Problemen häufen. BBC News 24 öffnet schließlich den Rückkanal und bittet aktiv um SMS-Rückmeldungen von betroffenen Autofahrern. Ergebnis: In drei Stunden bekommt die BBC 4.600 Mails und SMS von Fahrern, die von Problemen nach dem Tanken berichten. Folge: Eine Stunde nach der Bitte um Rückmeldungen ist die Geschichte die Topmeldung. Online präsentiert die BBC eine Karte der Orte, an denen die Nutzer mit Problemen getankt haben. Jetzt bleibt noch die Frage, wie genau das Benzin kontaminiert worden ist.

(Nebenher: Die BBC hat eine Anlaufstelle für eingehende Mails, SMS und Videos. Jeweils nur eine Kontaktadresse. Und ein kleines Team, das die eingehenden Inhalte im Hause verteilt.)

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