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Readers Edition vor dem Start.
Es soll eine Plattform sein, die – hui! – „eine völlig neue Art von Journalismus“ ermöglicht: Dienstag ist der Starttag für die Readers Edition der Netzeitung. Am Abend davor stehen auf der Autorenliste 20 Namen, von denen drei als Mitarbeiter der Netzeitung zu erkennen sind. Projektleiter Peter Schink berichtete zuletzt in seinem Weblog von neun Moderatoren. „Wir probieren das jetzt einfach aus. Es ist ein Experiment“, sagte Schink im Interview bei onlinejournalismus.de.
„Wir brauchen als Schreiber auch keine Netzeitung mehr, die uns eine Readers Edition gibt“, widerspricht Thomas Wanhoff in den Kommentaren. Nicht unbedingt jedenfalls: Technisch besteht die Readers Edition aus der Blog-Software WordPress und ein paar Plugins; zudem stellt die Netzeitung Fotos zur Verfügung, um die Artikel in der Readers Edition zu bebildern. Entscheidend ist die kritische Masse an Autoren, die sich nicht daran stören, dass sie ohne Bezahlung für Netzeitung-Publicity sorgen — also mal abwarten.
Zum Anschauen und Vergleichen:
- Wikinews: die Nachrichten-Schwester der Wikipedia.
- OhmyNews (auch auf Englisch): das Dauerbeispiel aus Korea.
- Stern Shortnews: über 330.000 Mitglieder registriert.
- Nordwest.info: Bürgerjournalismus für den Nordwesten.
Nachtrag: Markus Beckedahl hat von der Pressekonferenz zum Start gebloggt.
5 Kommentare
Frühschicht?
In der Tat. 🙂
Der erste Tag war ja eher gruselig, was es da so an Nachrichten auf die Seite geschafft hat. Eine kleine Übersicht: http://www.streim.de/2006/06/06/das-ende-des-journalismus/
Da sind meine Ansprüche an den ersten Tag geringer: zuallererst nämlich technische Pannenfreiheit. Ob das gesamte Projekt bei wachsender Zahl von Autoren, Artikeln und Lesern in Richtung Qualität strebt oder nicht, zeigt sich frühestens in ein, zwei Monaten.
Sorry, aber dass es so ein Text mit der Essensausgabe für Ossis an den Moderatoren vorbei geschafft hat, die – Eigenauskunft auf dem Online-Kongress – ja ordentlich redigieren sollen und Texte verbessern etc. pp. sollen, das fällt für mich schon nicht mehr unter die Rubrik „technische Pannenfreiheit“. Da wäre ein kleiner Absturz des Redaktionssystems eher zu verschmerzen gewesen ;-). Aber, gut, ich sehe es ein, Ansprüche sind verschieden…