Die hellblauen Streifen

Die neu gestaltete irakische Flagge stößt auf wenig Begeisterung.

Irakische Übergangsflagge (nach Agenturfotos) Die Gestaltung von Nationalflaggen ist vermutlich die höchste Herausforderung des politischen Designs. Selbst auf die Farbnuancen kommt es an, wie das Beispiel Irak zeigt. In Mosul haben laut AP hunderte Studenten gegen die neue irakische Übergangsflagge demonstriert. Angeblich erinnert das Hellblau der Streifen viele Iraker an die israelische Flagge. Inzwischen hat ein Sprecher des Regierungsrats den Abdruck des Blautons in den Zeitungen als ungenau bezeichnet. In dem Entwurf von Rifat al-Chaderchi sollen die blauen Linien zugleich Euphrat und Tigris sowie sunnitische und schiitische Muslime symbolisieren, die gelbe Linie steht für die Kurden. Die Reaktionen auf die neue Flagge sind laut BBC nicht gerade enthusiastisch.
Irakische Übergangsflagge (PDF-Download)

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Ein Tool zensiert Radio automatisch in Echtzeit.

Die US-Firma Enco Systems hat ein Tool mit dem Namen Guardien entwickelt. Die Zielgruppe: Fernsehsender in den USA. Die Aufgabe: Vorher definierte böse Wörter live erkennen und mit einem Ton unkenntlich machen oder den Ton kurz abschalten. Der Slogan: Guardien – Your first line of defense in the battle against indecency fines. Bislang musste immerhin noch ein Mensch auf den gelben DUMP-Knopf drücken. (Via Lost Remote.)

Nachrichten als Aufmacher

Analysen auf die Titelseite! (Schneider) Nicht nur Analysen! (Keese)

Zeitungen sollten laut Wolf Schneider den Mut haben, auf Nachrichten als Aufmacher zu verzichten — an den 60 Tagen im Jahr, an denen es keine Nachricht gibt, die einen Aufmacher lohnt. In einem Beilagen-Essay zum aktuellen MediumMagazin schreibt der frühere Leiter der Henri-Nannen-Schule:

Sie könnten sich die International Herald Tribune oder Le Monde zum Vorbild nehmen, zwei der besten Zeitungen der Welt. Da werden Analysen, Reportagen, Hintergrundberichte aufgemacht, das also, was die Zeitung dem Fernsehen voraus hat — und dies mehr als 60mal im Jahr.

Ebenfalls im MediumMagazin warnt Christoph Keese (noch FTD, bald Welt am Sonntag) die Zeitungen davor, sich schleichend aus dem Nachrichtengeschäft zu verabschieden:

[Die Angst der Leute, ohne Zeitungslektüre etwas zu verpassen] erreicht eine Redaktion nicht mit Hintergrund-Analysen, sondern nur mit Nachrichten. Umgekehrt gilt: Wenn Printmedien in Angststarre vor den elektronischen Medien verfallen, verpassen sie eine Chance.