WSIS: Das war's

Der WSIS-Gipfel übernimmt den Kompromiss zum Thema Internet Governance.

Im Bereich Internet Governance ist es auf dem WSIS-Gipfel beim vorher ausgehandelten Kompromiss geblieben: Eine vom UN-Generalsekretär ernannte Arbeitsgruppe aus Regierungen, Unternehmen und NGOs soll bis zur nächsten WSIS-Runde 2005 in Tunis einen Bericht vorlegen. Der Leiter der US-Delegation, David Gross, nennt diese Entscheidung in einem Interview (via Lextext) exzellent: „One thing we learned during the preparatory talks is that there is a great deal of misunderstanding of the issues, including Internet governance.“ Michael Froomkin lobt Andy Orams WSIS-Analyse, merkt aber an, dass die Nicht-US-Perspektive fehlt: „Folks out there are getting real grumpy with what they see, with some justice, as US domination of the infrastructure.“

Entdeckungen

Jackentexte, Styleguide der Regierung, Cuba Libra und ein falsches Wörterbuch.

Entdeckt beim Einkaufen im Regen: Jemanden vor mir mit einer grünen Jacke, auf der „Anerkennung hält gesund“ in weißen Blockbuchstaben stand.
Entdeckt anlässlich Haiko Hebigs vorzüglicher Linksammlung englischsprachiger Styleguides: Offizielle Website zum Corporate Design der Bundesregierung mit Online-Styleguide und Print-Richtlinien. Die Hausschriften der Regierung sind Gerard Ungers Demos und Praxis.
Entdeckt durch Martin Rölls Hinweis: Weekly World News hat einen Sketch von Monty Python wieder verwendet.
Entdeckt in den Seitenzugriffen: Wortfeld ist der Top-Treffer für die Google-Suche was darf im cuba libra nicht fehlen.

WSIS: Agreeing to disagree

Der Weltgipfel vertagt eine Entscheidung zur Internet Governance.

Es scheint beim WSIS-Gipfel bei den hier erwähnten Kompromissen zum Thema Internet Governance zu bleiben. Wolfgang Kleinwächter nennt sie bei Telepolis „fein zisilierte sinnentleerte“ und „teilweise nebulöse“ Formulierungen: „Nur Insider, die das Auf und Ab der Formulierungen als ihr Herzblut quasi verinnerlicht haben, können darin die Substanz des ‚Erfolges von Genf‘ erkennen.“ Allerdings bleibt auch die Erklärung der Zivilgesellschaft (RTF-Datei) in diesem Punkt schwammig, unter Anrufung nahezu aller denkbarer Prinzipien — Menschenrechte, Partizipation, demokratische Perspektive, Kultur und Praxis der Zusammenarbeit, Erneuerung der Demokratie, gemeinsame Kommunikationswerte, Transparenz, Verantwortlichkeit. Und das alles in nur drei Absätzen.

Eine wichtige Frage ist natürlich, in welches Gremium das Thema Internet Governance gegeben wird. Die Unternehmenslobby schlägt vor, die bestehende UN ICT Task Force zu beauftragen und setzt sich für den Fortbestand von ICANN ein.

Vorläufiges Aus für Harald Schmidt

Der Sender nennt es eine Kreativpause.

ProSiebenSat1 teilt mit:

BSE-Schleife Berlin/Köln, 8. Dezember 2003. Die „Harald Schmidt Show’ in Sat.1 wird im nächsten Jahr nicht fortgesetzt. Moderator und Produzent Harald Schmidt legt nach acht Jahren eine Kreativpause ein.