Annan verteidigt WSIS
UN-Generalsekretär beklagt „Fehlinformationen“.
Dass der Streit um Internet Governance tatsächlich ziemlich weit oben angekommen ist, zeigt ein Artikel des UN-Generalsekretärs Kofi Annan in der Washington Post mit dem Titel The U.N. Isn’t a Threat to the Net. Annan beklagt, dass in der Berichterstattung über den Weltgipfel WSIS und die Vorschläge der Arbeitsgruppe WGIG Fehlinformationen herumgeistern. Er erwähnt explizit den Vorschlag eines Forums, in dem nicht nur Regierungen, sondern alle interessierten Akteure zusammenkommen — dieser Plan wird mit einiger Wahrscheinlichkeit umgesetzt.
Der Artikel enthält allerdings wenig Konkretes, sondern beleuchtet noch einmal alle Positionen. Ja, die USA haben ihre historische Sonderrolle bei der Netzverwaltung ehrenhaft erfüllt. Ja, eine Internationalisierung ist wichtig. Ja, Regierungen haben natürlich ein Interesse. Ja, andere Akteure müssen integriert werden. Ja, die Freiheit des Internets muss verteidigt werden. Ja, das Tagesgeschäft müssen die Techniker stemmen.
Der Adressat dieser Botschaft ist daher wohl eher die US-Öffentlichkeit, die angesichts einiger übertriebener Berichte teilweise den Eindruck bekommen haben muss, die Vereinten Nationen stünden kurz vor der Übernahme des Internets.
(Foto © Vereinte Nationen.)