Part time chancellors

Der MoDiMi-Kanzler und die DoFrSa-Kanzlerin.

Vielleicht kann Gerhard Schröder ja jeweils von Montag bis Mittwoch Kanzler sein und Angela Merkel von Donnerstag bis Samstag? Sonntägliche Reden müssten dann gemeinsam erfolgen.

Kombi-Porträt Schröder-Merkel

Koalitionsspiele

Politikwissenschaftliche Annahmen zur Koalitionsbildung.

Wie war das gleich in der Politikwissenschaft mit dem Annahmen zur Koalitionsbildung?

Eine minimal winning coalition ist eine Koalition, die die Mehrheit verliert, wenn ein Partner aussteigt — bei der also kein Partner überflüssig ist (von Neumann/Morgenstern). Eine minimum winning coalition ist diejenige Koalition, die (zudem) mit der geringste Anzahl an Parlamentsstimmen über der Mehrheitsschwelle liegt (Riker — nicht jener). Eine minimal connected winning coalition ist eine Koalition, bei der kein Partner überflüssig ist, zudem aber auf einer ideologischen Skala kein Partner übersprungen wird (Axelrod).

Nach dem derzeitigen Stand gäbe es — wenn ich mich nicht verrechne — sechs minimal winning coalitions: SPD-Union, SPD-Grüne-FDP, SPD-Grüne-Linke, SPD-FDP-Linke, Union-Grüne-FDP, Union-FDP-Linke. Die minimum winning coalition wäre SPD-Grüne-Linke. Bei den minimal connected winning coalitions müsste man sich erst einmal auf eine Reihenfolge im Spektrum einigen: Linke-Grüne-SPD-FDP-Union? Dann stünden nur SPD-Grüne-FDP und SPD-Grüne-Linke zur Debatte. Aber vielleicht ist Spieltheorie ja auch nicht alles.

Die Wahl bei CNN

Am Fernseher in Lissabon.

Mangels Alternativen in einem Lissabonner Hotelzimmer habe ich heute erstmals einen deutschen Wahlabend im ausländischen Fernsehen verfolgt. Erster Eindruck: CNNs Germany Votes sieht aus wie ein schwer verunglückter Mix aus Bauhaus und 70er-Jahre-Design. Und ein paar Feinheiten gehen beim Übersetzen ebenfalls verloren. (Edmund Stoiber hat die Ostdeutschen „mad as calves that voted for the butcher“ genannt? Naja.)

CNN zeigt Angela Merkel

Als „German political analyst“ schlägt sich Zeit-Herausgeber Josef Joffe aber einigermassen wacker. Schöne, klare Antwort auf die Frage kurz nach 18 Uhr, was denn passiert sei: „I don’t know.“ Das Wahlsystem mit Erst- und Zweitstimmen bekamen die CNN-Zuschauer allerdings nicht erklärt, so dass Jörg Schönbohms Interpretation des FDP-Erfolgs den meisten vermutlich etwas rätselhaft erschien. Immerhin musste man sich weder für Schönbohms noch für Heidemarie Wieczorek-Zeuls Statements auf Englisch schämen.

(Kurzer Blick hinüber zu RTL, dem einzigen deutschen Sender hier: Heiner Bremer, Frauke Ludowig, Udo-Jürgens-Reklame, singende Rama-Pilze. Schnell zurück zu CNN.)

Irgendwann haben die Einblendungstexter allerdings die Nerven verloren: „Grand coalition most likely result“. Wir werden sehen — noch ist der Wahlabend offen.

Rot-Rot-Grün unter Stoltenberg

Machtwechsel in Norwegen.

Bei den Parlamentswahlen in Norwegen hat die Opposition gewonnen. Die sozialdemokratische Arbeiterpartei unter Jens Stoltenberg, die Sozialistische Linkspartei und die ehemalige Bauernpartei Zentrum können eine rot-grüne Koalition bilden und die Christliche Volkspartei, die Konservativen und die Liberalen ablösen.

Prime Minister Kjell Magne Bondevik, asked how his government could fall to a majority alternative after Norway had been named the best country in the world to live in by the United Nations‘ human development index for the fifth consecutive year, said this was an excellent question which he could not answer. (Aftenposten)

Felix Norvegia.

Große Parteispenden

Daten über Parteien-Großspender.

Spenden der Allianz AG an SPD, CDU, CSU, Grüne und FDP

Manchmal erinnern mich Zugriffs-Logs an Wortfeld-Beiträge, die ich schon wieder vergessen habe, etwa diesen: Parteien-Großspender finden. Hat denn noch immer niemand eine Web-Datenbank à la opensecrets.org für Deutschland gebaut? Der Weg über die bizarren Bundestags-Formulare und PDF-Dokumente ist reichlich beschwerlich.