Facetten

Wenn Facebook-Profiler scheitern.

Bevor die Analyse eines Facebook-Profils als neue Darstellungsform (Profilogramm?) an den Journalistenschulen gelehrt wird, eine Warnung: Die Frage, ob es sich tatsächlich um das richtige Profil der betreffenden Person handelt, ist nicht ganz unerheblich.

Guardian und Time haben offenbar über das richtige Facebook-Profil des Sohnes von Benazir Bhutto geschrieben. Geholfen hat ihnen dabei vermutlich, die Bestätigung von Leuten einzuholen, die im selben Wohnheim in Oxford untergebracht sind. Weniger Erfolg hatte unter anderem AFP: Die Agentur vermeldete vor zwei Tagen angebliche Hobbys und Lieblingsserien Bilawal Bhuttos, heute folgte der Rückzug: „Achtung Redaktionen (…) Die dem Bhutto-Sohn Bilawal Bhutto Zardari zugeschriebenen Äußerungen sind fingiert und stammen von einer Fake-Seite der Internetplattform Facebook.“ In den neueren Meldungen auf AFP-Basis klingt es so, als seien alle Facebook-Profile Bilawal Bhuttos Fälschungen. Nix da: Sein Oxforder Profil besteht noch immer.

Das New-York-Times-Blog The Lede hat weitere Medien gefunden, die auf falsche Profile reingefallen sind. — Nachtrag: Bei der FAZ wird daraus ein ominöses, markerschütterndes Ereignis, das nicht näher benannte „politische Auswirkungen“ in Pakistan haben werde — „nicht nur für Bilawal Bhutto Zardari“.

Nachtrag:  AFP reporters barred from using Wikipedia and Facebook as sources (via und mehr bei Reportr.net).

Washington-Post-Blogs, Teil drei

Kommentare sind längst wieder erlaubt.

Die leidige Geschichte, über die ich eigentlich gar nicht mehr schreiben wollte: Blogs gescheitert, weitermachen und Nochmals Washington-Post-Blogs.

Seit fast drei Wochen dürfen Leser bereits wieder in dem einzigen der Washington-Post-Blogs kommentieren, in dem diese Funktion für etwa eine Woche abgestellt war. Dort wurde die Filterung regelwidriger Kommentare umorganisiert. Fast 600 Kommentare sind seither eingegangen.

Dieser Tage lag die März-Ausgabe des DJV-Magazins journalist im Briefkasten. Dort steht auf Seite 59 dies: „Doch nicht immer laufen die Blogs erfolgreich: Nach nur knapp zwei Monaten hat die ‚Washington Post‘ ihr Weblog abgeschaltet.“