Orcas ziehen

Merkwürdige Guardian-Promotion.

Womit verkauft man die Wochenendausgabe einer fantastischen britischen Tageszeitung, wenn die Polizei gerade eine enge Vertraute Tony Blairs festgenommen hat, um deren Rolle im Skandal um Adelstitel für Parteispenden und Kredite zu untersuchen?

Guardian mit Überschrift Free whale stickers

Wal-Aufklebern natürlich.

Miszellaneen

Ben Schott im Guardian

Eine kurze Durchsage für alle, die einen Sinn für federleichte Unwichtigkeiten haben, wenn sie nur todernst und typografisch adrett präsentiert werden: Das g2-Magazin des heutigen Guardian erscheint als Schott’s Mini Almanac. (Für jene Minderheit, die immer schon wissen wollte, wie Rapper wirklich heißen, wie man sich gegen Elche verteidigt und wie häufig sich Cheerleader verletzen.)

Kofferetiketten

Die neue Reise-Website vom Guardian.

Wer immer noch glaubt, dass tags – Schlagwörter – eine bloße Modeerscheinung seien und nutzergenerierte Inhalte sich nicht mit Qualitätsjournalismus vertrügen, schaue sich das neue travel.guardian.co.uk an. Der Chef der Guardian-Softwareentwickler, Nik Silver, schreibt in seinem Weblog über die Ideen dahinter. Aber schon ein Blick auf die Seite zum Tag Paris zeigt die Kombination: Guardian-Reisetipps plus Guardian-Artikel plus Lesertipps plus Leserfotos plus RSS-Feed plus exzellente Werbemöglichkeiten.

Viel passiert

Risikokapitalist lobt deutsches Web 2.0.

Der Guardian schreibt zunehmend gern über Web 2.0 und über Second Life. Nach dem Google-YouTube-Deal stellt das Blatt die Frage, ob auch britische Internet-Projekte auf Erfolgskurs sind. Wie so oft kommt überdurchschnittlich viel aus den USA, und der Guardian nennt unter anderem den größeren Heimatmarkt, den Unternehmergeist und den positiven Umgang mit gescheiterten Projekten als Gründe.

Zu Wort kommt auch Barry Maloney vom Risikokapital-Investor Benchmark Capital: „If you look around in the UK, it’s not a great story. There are only three or four companies that come to mind, whereas in Germany and elsewhere there’s lots of activity.“ So sieht das also von außen aus.

Ebenfalls aus dem Guardian und interessant: Internet-Werbung in Großbritannien ist schon jetzt dreimal so groß wie der Radio-Werbemarkt und ist auf dem Wege, die Ausgaben für Printwerbung Werbung in überregionalen Zeitungen bis Jahresende zu überholen. Die Quelle ist eine Studie des Internet Advertising Bureau für die erste Jahreshälfte 2006.

Mehr zum Thema:

Kleine Sojapanne

Wir alle machen Fehler.

Es ist ein spannender, ausführlicher Bericht über Soja, den der Guardian am Dienstag gedruckt hat — definitiv geeignet, dem Soja-Enthusiasten den Tag zu verderben.

Guardian-Titelseite mit der Schlagzeile The shocking truth about soya

Ein bisschen bedauerlich ist es da schon, dass das Foto ganz oben auf der Titelseite gar keine Soja-, sondern Mungbohnen zeigt.